Hiob 31,13-15.29-30

Febr 02

Heutige Bibellese:

Hiob 31,1-33,33 / Matthäus 22,1-33 / Psalm 27,7-14 / Sprüche 7,1-5


Hiobs Einstellung zu seinen Feinden und Hassern ist sehr bemerkenswert – besonders, da das Buch Hiob zu den ältesten Teilen der Bibel gehört! Die Psalmen sind voller Rachegedanken über die Feinde Israels. Doch was Hiob sagt, ist regelrecht „neutestamentliches Gedankengut“.

[...] Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (Mt 5,44-45)

Hiob war ohne Schadenfreude, wenn seinen Hassern Arges widerfuhr, er wünschte ihnen nichts Böses und redete auch nicht schlecht über sie – obwohl er vermutlich „Grund“ dazu gehabt hätte. Wie reden wir über andere? Lästern wir schnell über andere? Sind wir schadenfroh, wenn anderen Unglücke widerfahren?

Bemerkenswert ist auch V.15: Hiob schaute nicht auf seine Knechte herab. Er war sich bewusst, dass auch sie von Gott im Mutterschoß bereitet worden waren wie er. Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Gott behandelt sie alle „gleich“, denn er lässt über Gute und Böse gleicherweise Sonne und Regen kommen. Deshalb haben auch wir kein Recht, andere zu verachten. Und deshalb sollen wir auch unsere Feinde lieben!


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