Sacharja 8,1-8

Dez 12

Heutige Bibellese:

Sacharja 8,1-23 / Offenbarung 4,1-11 / Psalm 131,1-3 / Sprüche 29,18


Der Ausdruck „so spricht der HERR der Heerscharen“ kommt in diesem 8. Kapitel 10-mal vor (V.2.3.4.6.7.9.14.19.20.22). Damit wird ganz deutlich gesagt, dass es nicht die Worte des Propheten sind, sondern die Worte Gottes. Er selbst redet und er selbst bürgt für die Zuverlässigkeit dieser Worte. Die 10 Aussprüche handeln von Israels Zukunft unter dem Segen Gottes. Dabei liegen die Bedeutungen für die nahe und ferne Zukunft dicht beieinander. Was mit der Rückkehr aus Babel und dem Wiederaufbau des Tempels begann, wird erst in der Endzeit die volle Erfüllung finden.

Der HERR eifert mit großem Eifer und Zorn für Jerusalem (V.2). Eifer kann sowohl eine positive als auch eine negative Bedeutung haben, während Zorn immer negativ ist. Der Eifer Gottes ist sein unermüdliches Streben, sein Eigentum zu schützen und seine Absichten zu verwirklichen (z.B. Jes 9,6). Oft ist es eine Bezeichnung für die heilige Eifersucht Gottes, die geweckt wird, wenn sein Volk sich von ihm abwendet und anderen Göttern (falschen Liebhabern) nachläuft. Auch in diesem Zusammenhang sprechen die Propheten von Gottes Eifersucht, weil er der wirkliche Partner Israels ist (Hes 16,37-38; 23,25). Wenn ein Mann behauptet, bezüglich seiner Frau nicht eifersüchtig zu sein (oder andersherum), dann ist das nicht positiv, sondern ein Zeichen dafür, dass er sie nicht liebt!

Bereits in 1,14-17 war der Eifer des HERRN für Jerusalem angekündigt worden und in der dritten Vision in Kap. 2 dargestellt worden. Die Stadt sollte wieder eine Stadt der Treue werden und der Berg Zion der heilige Berg sein (V.3). Außerdem sollte Leben, Wohlergehen und Unbeschwertheit wieder in die Stadt zurückkehren, Weinen und Wehklagen würde endgültig der Vergangenheit angehören und die Menschen würden wieder ein hohes Alter erreichen (V.4-5; Jes 65,19-20). Diese Lebensfülle und –länge weisen über die Zeit Sacharjas hinaus auf das kommende Tausendjährige Reich. Diese Verheißungen klingen so phantastisch, dass man sich fragen könnte, ob das jemals Wirklichkeit werden wird. Aber was uns zu wunderbar erscheint – sollte das auch in Gottes Augen unmöglich erscheinen (V.6)?

Sicher nicht! Gott ist nichts zu groß! Bei ihm ist selbst das scheinbar Unmögliche möglich. Er wird sein Volk aus allen Ländern retten, in die es zerstreut wurde, von Asien im Osten (Sonnenaufgang) bis zu den europäischen Ländern und Amerika im Westen (Sonnenuntergang; V.7-8).

Wir sehen und erleben nicht täglich große Wunder Gottes, und vielleicht bleibt gerade das Wunder, nach dem wir uns am meisten sehnen, aus. Doch das heißt nicht, dass Gott keine großen Wunder vollbringen könnte – sofern diese mit seinen Plänen in Einklang stehen. Und zeigen nicht die vielen kleinen täglichen Wunder, dass er zu Großem fähig ist und alles wunderbar macht und führt?


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