1.Könige 16,25.29-33; 17,1

Juli 04

Heutige Bibellese:

1.Könige 15,25-17,24 / Galater 5,1-12 / Psalm 2,1-12 / Sprüche 18,13


Nach Omri wurde dessen Sohn Ahab König über Israel. Er war schlimmer als alle seine Vorgänger – obwohl gleiches bereits über Omri gesagt worden war (V.25.30). Ahab begnügte sich nicht mit der Sünde Jerobeams, der den Götzendienst und insbesondere den Kult um die goldenen Kälber in Israel eingeführt hatte (V.31). Er heiratete auch noch Isebel, die Tochter Etbaals. Die außerbiblische Geschichtsschreibung (Josephus) berichtet, dass Etbaal zuerst ein Priester des Baal gewesen war, den König von Tyrus und Sidon (seinen Bruder) ermordet hatte und dann selbst König wurde. Als götzendienender Priester-König ist er ein krasses Gegenbild zu dem Herrn Jesus, dem wahren Priester-König. Angestiftet durch seine heidnische Frau führte Ahab den Baalskult auch in Israel ein. Er diente ihm und baute einen Altar und ein Haus für ihn in der Hauptstadt Samaria (V.31-32). Das Abscheuliche an diesem Götzendienst waren die Begleitpraktiken. Baal war ein Fruchtbarkeits- und Wettergott und um ihn dazu zu bewegen, Fruchtbarkeit zu schenken, wurden entsprechende unzüchtige Praktiken von Menschen vollzogen – sogar öffentlich, z.B. auf dem Feld, um Fruchtbarkeit für das Feld zu erwirken.

(Die wörtliche Bedeutung des Hebräischen Wortes „Baal“ ist „Herr“. Deshalb wird dieses Wort nicht nur für die Götzen, sondern manchmal auch für den Gott Israels genutzt, der „Herr“ seines Volkes sein will.)

Außerdem fertigte er auch eine Aschera an, die weibliche Fruchtbarkeitsgöttin (Astarte). Aschera wird nicht nur als Eigenname gebraucht, sondern auch zur Bezeichnung geweihter Pfähle, die die Göttin darstellen, die neben geweihten Steinen stehen, die die Baale (oder allg. männliche Gottheiten) in heidnischen Heiligtümern darstellen. Die geweihten Pfähle (ursprünglich vielleicht geweihte Bäume) standen dicht an den Altären.

Elias Aussage in 17,1 ist daher ein direkter Angriff auf Baal! Baal wurde als Fruchtbarkeitsgott verehrt, und doch konnte Elia, der in der Kraft des HERRN auftrat, bewirken, dass es auf sein Wort hin nicht regnete. Das Auftreten Elias ist äußerst bemerkenswert. Er sprach das Gerichtsurteil nicht, weil der HERR ihm dies vorhergesagt hätte. Er selbst hatte für die Trockenheit gebetet (was wir nur aus dem NT erfahren; Jak 5,17). Er stand vor dem Angesicht des HERRN, deshalb kannte er dessen Gedanken. In 5.Mo 11,16-17 hatte Gott bereits angekündigt, dass er im Fall von Götzendienst den Himmel verschließen würde. Elia betete also in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes – und wird sein Wort auch erst an Ahab gerichtet haben, nachdem er die innerliche Gewissheit hatte, dass der HERR den Himmel verschließen würde. Nur wer vor dem Angesicht Gottes steht, hört die Worte Gottes und kann sie weitersagen!

Insgesamt hat Elia den Himmel fünfmal für das Gericht Gottes geöffnet bzw. verschlossen: zweimal um Regen zu verhindern bzw. es wieder regnen zu lassen und dreimal um Feuer herabkommen zu lassen (einmal beim Wettstreit mit den Baalspropheten und zweimal auf die Boten Ahasjas).


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