1.Könige 14,1-18

Juli 03

Heutige Bibellese:

1.Könige 14,1-15,24 / Galater 4,1-31 / Psalm 1,1-6 / Sprüche 18,11-12


Nach 13,6 suchte Jerobeam nach seiner Hinwendung zum Götzendienst noch ein zweites Mal die Hilfe des HERRN. Sein Sohn Abija war krank und er hoffte, dass der HERR ihn heilen würde. Dazu sollte seine Frau zu dem Propheten Ahija gehen, der Jerobeam einst verheißen hatte, dass er König über die zehn Stämme Israels werden würde (11,29-31). Dass er seiner Frau gebot, sich zu verstellen, zeigt, dass ihm bewusst war, dass sein Götzendienst nicht die Zustimmung des HERRN und dessen Propheten fand. Seltsam ist dagegen, dass er glaubte, dass der Prophet zwar die Heilung seines Sohnes bewirken könne, aber den Schwindel nicht durchschauen würde. Der Prophet lebte in Silo. Das war wohl auch der einzige Ort, in dem er sich im götzendienerischen Nordreich noch einigermaßen heimisch fühlen konnte. Denn dort hatte lange Zeit die Stiftshütte gestanden; dort hatte der HERR gewohnt!

Ahija konnte aufgrund seines Alters nicht mehr richtig sehen (V.4; auch das zeigt, wie töricht die Verkleidungsaktion der Frau Jerobeams war) – aber an geistlichem Durchblick fehlte es ihm nicht. Der HERR selbst sagte ihm, wer ihn besuchen würde und was er würde reden sollen. Die Botschaft war niederschmetternd. Der HERR hatte Jerobeam hoch erhoben, als er ihn zum König Israels bestimmte. Vom Hause Davids hatte der HERR das Königtum weggerissen, weil Salomo ihm untreu geworden war. Doch Jerobeam war dem HERRN nicht treu nachgefolgt wie David, sondern hatte schlimmeren Götzendienst betrieben als alle Könige vor ihm. Deshalb würde der HERR Unglück über sein Haus bringen und alles Männliche ausrotten – durch einen anderen König, den der HERR dazu berufen würde (V.14)! Jerobeam machte sich Sorgen um seinen Sohn Abija, und doch war er der Einzige im Haus Jerobeams, an dem der HERR etwas Gutes im Verhältnis zum HERRN gefunden hatte – über ihn brauchte er sich eigentlich keine Sorgen zu machen! Zwar würde er sterben, aber er würde als einziger vom Haus Jerobeams ein Grab bekommen (V.12-13) – eine für Israel sehr wichtige Sache.

Die Sünde Jerobeams, dass er den Götzendienst eingeführt und damit Israel zum Sündigen verführt hatte, sollte zum Untergang Israels führen. Israel würde geschlagen werden, wie ein Rohr im Wasser schwanken (ein Bild für die verschiedenen feindlichen Angriffe, die das Land erdulden musste) und schließlich würde die Nation endgültig aus dem Land ausgerissen und in die Gefangenschaft geführt werden.

Als die Frau Jerobeams nach Tirza kam, der damaligen Hauptstadt des Reiches, starb Abija.


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