1.Könige 8,12-21
Heutige Bibellese:
1.Könige 8,1-66 / Galater 1,1-24 / Psalm 147,1-20 / Sprüche 18,4-5
Nachdem die Bundeslade in den Tempel gebracht worden war und der HERR „seine Wohnung bezogen hatte“ (die Wolke der Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Tempelhaus), hielt Salomo eine Ansprache an das Volk. Seine erste Aussage, dass der HERR im Dunkel wohnen will, klingt vielleicht ungewohnt. Gott ist doch Licht (1.Joh 1,5)! Aber Gott ist auch Liebe. Kein irdischer Mensch kann die Herrlichkeit Gottes sehen ohne zu sterben (2.Mo 33,20). Deshalb wollte Gott im Dunkeln, im Verborgenen wohnen. Und deshalb musste Gott in menschlicher Hülle, in der Person Jesu Christi, auf die Erde kommen (Joh 1,14).
Salomo preist den HERRN, dass er die Verheißungen, die er seinem Vater David gegeben hatte, erfüllt hat, dass er selbst König werden und das Haus des HERRN bauen durfte (V.15.20).
Interessant ist auch Vers 16. Der HERR hatte schon früh gesagt, dass er sich eine Stadt erwählen würde, um dort zu wohnen, und wo das Volk hinkommen sollte, um zu opfern und die Feste des HERRN zu feiern (5.Mo 12). Aber es dauerte eine lange Zeit, bis dies geschah. Er hatte noch keine Stadt erwählt, aber er hatte David erwählt (V.16)! David und Jerusalem – gehört zusammen (vgl. auch den Namen „Stadt Davids“ für Jerusalem, 2.Sam 5,7.9, sowie die Tatsache, dass David die Stadt eroberte und ihm durch den HERRN gezeigt wurde, dass dort der Tempel gebaut werden sollte, 1.Chr 22,1).
Bezüglich des Thrones findet man in der Bibel verschiedene Bezeichnungen: Thron des HERRN (1.Chr 29,23), Thron Davids (2,45) oder Thron Israels (V.20). Mit den verschiedenen Bezeichnungen werden jeweils unterschiedliche Aspekte betont. Thron des HERRN drückt aus, dass der HERR den Thron aufgerichtet hat. Seiner Gnade sind die Existenz und der Fortbestand des Thrones zu verdanken. Thron Davids drückt aus, wer auf dem Thron sitzen soll: David und seine Nachkommen – wobei der krönende Abschluss durch DEN Nachkommen Davids, Jesus Christus, im Tausendjährigen Reich gebildet werden wird.
Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; [...] und der Friede wird kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun. (Jes 9,5-6)
Die Bezeichnung Thron Israels drückt aus, zu welchem Volk der Thron gehört.