2.Samuel 22,1-20

Juni 15

Heutige Bibellese:

2.Samuel 20,23-22,20 / Apostelgeschichte 10,1-23 / Psalm 133,1-3 / Sprüche 17,7-8


Anhand der Stellung dieses Dankpsalms Davids, der mit Ps 18 fast identisch ist, wird deutlich, dass David ihn erst gegen Ende seines Lebens gedichtet hat. Inhaltlich enthält er nichts, was David nicht auch schon 40 Jahre früher hätte schreiben können. Doch gerade am Ende des Lebens hat man den besseren Überblick und erkennt deutlicher, wie oft der HERR geholfen und wie gut er die Dinge geführt hat.

Der Psalm beginnt und endet mit einem Lobpreis (V.1-4.50-51). Es folgt eine Schilderung der Notsituation (V.5-7) sowie eine Beschreibung der Gegenwart und des Eingreifens Gottes (V.8-20). Doch dieser Psalm beschreibt mehr als die Erfahrungen Davids. Er weist prophetisch auf Jesus Christus hin.

Die Verse 5-7 beziehen sich auf die Leiden Davids im Exil, als er vor Saul floh. Sie sind aber auch eine Prophetie auf die Leiden Christi. Von Saul in die Enge getrieben, sah David sich wohl von den Fesseln des Scheol (d.h. des Totenreiches) umgeben. Aber von den Fallen des Todes „überwältigt“ – das war nur Jesus Christus. Er wurde von den Wellen des Todes umgeben und untergetaucht (V.5), doch er wurde durch die Auferstehung auch wieder hinausgerettet (V.20)! Sowohl Christi Tod als auch seine Auferstehung waren von Erdbeben begleitet (V.8; Mt 27,51; 28,2).

Und auf wen sollte die Aussage zutreffen, dass der HERR Gefallen an ihm hat (V.20), wenn nicht auf unseren Herrn, den einzigen, von dem Gott sogar dreimal bezeugt, dass er Wohlgefallen an ihm hat (Mt 3,17; 12,18; 17,5).

Bemerkenswert ist der Zusammenhang, in dem dieser Psalm steht. Das vorherige Kapitel zeigt, dass David ein Alter erreicht hatte, in dem er für den aktiven Kampf nicht mehr zu gebrauchen war. Doch zu Gott beten, ihm danken und ihn loben, das kann man bis ins hohe Alter hinein – und gerade im Alter sogar gut, weil man viele Erfahrungen mit dem Herrn gemacht hat!


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