2.Samuel 15,24-37; 16,1-14

Juni 11

Heutige Bibellese:

2.Samuel 15,23-16,23 / Apostelgeschichte 7,54-8,13 / Psalm 129,1-8 / Sprüche 17,1


In den Kapiteln 11-12 wird David in der Regel nicht als König bezeichnet, weil er sich dort nicht königlich verhält. Hier dagegen verhält er sich gottgemäß und wird wieder König genannt.

Lediglich eine Begebenheit zeigt, dass David hier nicht in allem besonnen und überlegt handelt: das Zusammentreffen mit Ziba. Es ist erstaunlich, wie Ziba in kurzer Zeit so viel Proviant organisieren und zu David bringen konnte. David redete Ziba immer noch als Knecht Sauls an, als er sich nach Mefi-Boschet erkundigt. Genaugenommen war Mefi-Boschet der Enkel Sauls (V.3; die Bezeichnung „Sohn“ wurde im Hebräischen aber auch generell für „Nachkommen“ benutzt). David erkannte die Boshaftigkeit Zibas nicht, der Mefi-Boschet verleumdete, und sprach ihm vorschnell dessen Besitztümer zu. Später hat er dies wenigstens zur Hälfte wieder rückgängig gemacht. Das verdeutlicht wieder, wie wichtig es ist, nicht vorschnell zu reden oder zu handeln. Erst sollten die Informationen geprüft, die Gegenseite gehört und dann die Reaktion genau durchdacht werden.

Als David von Schimi zu Unrecht verflucht und beschimpft wird, schlägt Abischai dem König vor, ihm dafür den Kopf abzuhauen. Schon als er zusammen mit David in der Wagenburg war, wollte er Davids Feind, König Saul, töten (1.Sam 26,8). Wie damals so hinderte David ihn auch jetzt daran, dies zu tun. Er hatte erkannt, dass dies nicht der richtige Weg war. Jesus erklärte später Petrus gegenüber: „[...] alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.“ (Mt 26,52). Als Jesus in einem Dorf von den Samaritern nicht aufgenommen wurde, wollten Jakobus und Johannes Feuer vom Himmel fallen lassen, wie Elia es getan hatte (2.Kön 1,10; Lk 9,54). Doch Jesus wies sie zurecht und sagte: „Wisst ihr nicht, welchen Geistes ihr seid? Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, Menschenseelen zu verderben, sondern zu retten.“ (Lk 9,55-56; Fußnote). Wer Rache übt, wird dabei nicht vom Geist Gottes geleitet. Rache ist keine Frucht des göttlichen Geistes, wohl aber Langmut, Güte, Sanftmut, Freundlichkeit (Gal 5,22-23). Der Geist bewirkt, dass man die Rache Gott überlassen kann (Röm 12,19)!


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