2.Samuel 3,6-39

Juni 04

Heutige Bibellese:

2.Samuel 2,12-3,39 / Apostelgeschichte 2,1-47 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 16,18-19


Noch immer ist David nicht König über ganz Israel. Solange Saul lebte, wartete David geduldig auf den Zeitpunkt, zu dem Gott ihm das Königtum geben würde. Selbst nach dem Tode Sauls war er standhaft und widerstand der Versuchung, die Königsherrschaft durch den Amalekiter zu bekommen. Doch allmählich scheint David die Geduld zu verlieren. Als Abner den Entschluss fasste, David zu helfen, König über ganz Israel zu werden (V.9-10), ist David bereit, einen Bund mit ihm zu schließen (V.12-13). Doch anstatt David zu verurteilen, sollten wir lieber uns selbst beurteilen und uns fragen, wie oft wir beim Ausharren ermatten und kurz vor dem Ziel zu den falschen Mitteln greifen, um schneller zum Ziel zu kommen.

Schon vor seiner Ankunft bei David sprach Abner mit den Ältesten Israels und erinnerte sie daran, dass sie sich schon zur Zeit Sauls David als König gewünscht hatten (V.17). Nachdem David Abner und seine Männer empfangen und bewirtet hatte, macht Abner sich auf, um die letzten Vorbereitungen zu treffen und David zum König über ganz Israel zu machen (V.21). Doch dieses menschliche Vorgehen entsprach nicht dem Plan Gottes und er vereitelte dies im letzten Moment – durch den Mord Joabs an Abner. Abner hatte Joabs Bruder Asael aus Notwehr getötet, so das Jo ab eigentlich kein Recht gehabt hätte, diesen Mord zu rächen. David ließ ihn dies deutlich spüren. Er verpflichtete Joab (und das ganze Volk), die Kleider zu zerreißen (ein Trauerbrauch) und Abner die Totenklage zu halten. David stimmte ein Klagelied an, wie zuvor über Saul und Jonatan (auch wenn das für Abner kürzer war; V.33-34). Außerdem fastete David bis zum Sonnenuntergang (V.35). Daran erkannte das Volk, dass David am Tode Abners nicht beteiligt gewesen war (V.37). Und so war es schließlich nicht die Initiative eines bestimmten Menschen (des Amalekiters, Abners, Joabs oder sonst einer Person), sondern Davids eigenes demütiges Verhalten, das ihn die Gunst des Volkes gewinnen ließ (V.36) und schließlich dazu führte, dass die Stämme Israels ihn zum König machten (5,1-3)!


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