2.Samuel 1,1-2,4

Juni 03

Heutige Bibellese:

2.Samuel 1,1-2,11 / Apostelgeschichte 1,1-26 / Psalm 121,1-8 / Sprüche 16,16-17


Im ersten Buch Samuel kommt alles zu Ende. Der Prophet (Samuel) stirbt. Die Priester sterben (Ahimelech und alle Priester von Nob; nur Abjatar entkommt). Und schließlich stirbt auch der König (Saul). Alles ist zu Ende. In 2. Sam beginnt etwas Neues: das Königtum Davids.

Der Bericht des Amalekiters widerspricht 1.Sam 31, doch das liegt nicht daran, das die Bibel widersprüchlich wäre, sondern daran, dass der Amalekiter log. Vermutlich gehörte er weder den Truppen Sauls noch denen der Philister an, sonder nutzte die Kriegssituation aus, um für sich Beute zu rauben (vgl. „zufällig“, V.6, sowie die Beutestücke in V.10). Aber warum ging er zu David? Vielleicht suchten die Philister bereits den Schmuck Sauls, der neben dessen Kopf und Waffen eine begehrte Beute war. Nun hoffte er, diese gefährlichen Güter bei David loswerden zu können und noch eine Belohnung dafür zu bekommen. Außerdem versprach er sich wohl Lohn und Anerkennung für die Behauptung, Saul getötet zu haben (wobei er seine „Tat“ dadurch entschuldigt, dass Saul sowieso keine Überlebenschance gehabt hätte; V.10). Diese Situation kann als eine erneute Versuchung für David interpretiert werden (nachdem er schon zweimal darauf verzichtet hatte, selbst an Saul Rache zu nehmen). Der Herr Jesus wurde einst vom Satan in ähnlicher Weise versucht. Dieser wollte ihm alle Königreiche der Welt geben, falls er den Satan angebetet hätte (Mt 4,8-9). Dabei entspricht es durchaus Gottes Willen, dass Jesus einmal über die ganze Welt regieren wird – aber erst, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Dann wird er das Reich aus der Hand des Vaters empfangen, nicht aus der Hand des Teufels! Auch David ließ sich nicht dazu herab, den Amalekiter zu ehren („anzubeten“); er wollte sein Königtum von Gott empfangen.

Ist es nicht bemerkenswert, dass David kein bisschen schadenfroh auf den Tod Sauls reagiert, sondern ihn betrauert und ein Klagelied über Saul und Jonatan anstimmt (V.17)?

Auch die weiteren Schritte unternimmt David nicht eigenmächtig, sondern befragt den HERRN dazu. Er kehrt nach Juda zurück, in die Stadt Hebron. Dort wird er zum König über Juda gesalbt, d.h. zum König über den Stamm, aus dem er abstammte (V.4).


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