1.Samuel 3

Mai 20

Heutige Bibellese:

1.Samuel 2,22-4,22 / Johannes 11,1-45 / Psalm 117,1-2 / Sprüche 15,15-17


Mit Samuel brach eine neue „Ära“ für Israel an. Er war der letzte Richter Israels (7,15), denn durch ihn wurde das Königtum als Herrschaftsform eingeführt. Gleichzeitig war er auch ein Prophet Israels (V.20; Apg 13,20).

Der geistliche Zustand Israels war sehr schlecht. Jeder tat, was in seinen Augen recht war, anstatt zu fragen, was in Gottes Augen recht wäre (Ri 21,25). Auch die Priester, die Söhne Elis, waren böse Männer (2,12). Als Folge dieses Desinteresses an göttlichen Dingen sprach auch der HERR nicht mehr viel zu seinem Volk. Sein Wort und eine prophetische Schau waren selten (V.1). Die Mitteilung, dass Elis Augen schwach wurden (V.3), kann ebenfalls als ein Zeichen für immer schwächer werdendes geistliches Sehvermögen angesehen werden.

Wie steht es in unserem Leben? Der Herr kennt auch uns. Er hat auch uns mit Namen gerufen (Jes 43,1). Kann der Herr noch zu uns reden? Oder ist auch in unserem Leben das Wort des Herrn selten geworden, weil wir die Bibel nur selten lesen? Oder kann der Herr uns deswegen nicht ansprechen, weil wir gar nicht hören und tun wollen, was er uns sagt?

Zu jener Zeit wünschte Hanna sich einen Sohn, um ihn dem HERRN zu weihen – vielleicht weil sie erkannt hatte, wie schlimm es um Israel bestellt war und sich nach einem geistlichen Aufbruch sehnte. So diente Samuel dem HERRN vor Eli, aber er hatte den HERRN noch nicht erkannt und noch keine Offenbarung von ihm empfangen (V.1.7). So dachte er jedes Mal, wenn der HERR ihn rief, dass Eli ihn gerufen hätte. Das zeigt, dass der HERR nicht durch eine innere Stimme zu ihm sprach, sondern mit (wenigstens für Samuel) deutlich hörbarer Stimme sprach. Eli selbst war es scheinbar nicht so sehr gewohnt, dass der HERR zu ihm sprach. Sonst hätte er wohl nicht erst beim dritten Anlauf erkannt, dass der HERR zu Samuel redete.

Für den jungen Samuel muss dies ein großer Augenblick gewesen sein, als Eli ihm erklärte, dass der HERR ihn gerufen hatte! Vor „Schreck“ vergaß er einen Teil der Antwort, die Eli ihm aufgetragen hatte; er ließ den Namen den HERRN aus (V.9-10). Verständlicherweise scheute sich Samuel, dem alten Eli die Gerichtsworte mitzuteilen. Doch als dieser ihn mit einem Schwur dazu verpflichtete, teilte er ihm alles mit (V.17-18).


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