Rut 1

Mai 17

Heutige Bibellese:

Rut 1,1-2,23 / Johannes 9,1-41 / Psalm 114,1-8 / Sprüche 15,8-10


Bethlehem-Juda heißt übersetzt Haus des Brotes und des Lobpreises. Dies kann übertragen werden auf die Gemeinde, den Ort, wo sich die versammeln, die an Jesus, das Brot Gottes, das Brot des Lebens (Joh 6,33-40; Lk 22,19) glauben. Die Gemeinde ist auch der Ort, wo Gott gelobt wird (Apg 2,46-47). Kann im Haus des Brotes Hunger herrschen? Das alleinige Vorhandensein von Brot stillt noch keinen Hunger, man muss das Brot essen. Gerade dazu fordert Jesus seine Jünger bei der Einsetzung das Abendmahls auf (Mt 26,26). Es reicht nicht, zur Gemeinde zu kommen. Man muss Jesus ins Herz aufnehmen, wenn der Hunger gestillt werden soll!

Nach 5.Mo 28,15-19 ist eine Hungersnot die Folge der Abkehr von Gott und seinen Geboten. Wenn das passiert ist, kann nur eine Umkehr zu Gott (im NT Buße genannt) helfen. Stattdessen neigen die Menschen dazu, andere Auswege zu suchen und durch andere Aktivitäten (z.B. Hobbies, Karrierepläne) vom eigentlichen Problem abzulenken, bis es ganz in Vergessenheit gerät.

So wählte auch Elimelech einen anderen Weg, indem er nach Moab zog. Übertragen steht Elimilech für einen Menschen, der die Gemeinde Gottes verlässt und ohne Kontakt zu Glaubensbrüdern in Moab, der „feindlichen Welt“, lebt; einen Menschen, dem Karriere, Selbstverwirklichung u.Ä. wichtiger ist als eine intakte Beziehung zu Gott. Damit soll nicht gesagt sein, dass Christen keine Freude an weltlichen Dingen haben dürfen. Aber die weltlichen Dinge sind nicht das richtige Mittel, um eine innere Leere zu überdecken, die nur Gott füllen kann.

Der Preis, den Elimelech zahlt, ist hoch: er verlässt sein Erbteil. Seine Familie folgt ihm auf diesem Weg. Auch für uns ist ein Erbteil im Himmel aufbewahrt (1.Pt 1,3-4); wir werden als Miterben Christi das Reich Gottes erben (Röm 8,17; Jak 2,5). Doch wenn wir Jesus verlassen, ist unser Anteil am Erbe in Gefahr!

In Anlehnung an das Gleichnis vom verlorenen Sohn im NT könnte man Noomi als die verlorene Tochter des AT bezeichnen: Sie zieht in die Fremde, verliert alles, kommt später leer und betrübt zurück und wird mit Freude aufgenommen. Im Himmel ist ebenfalls Freude über einen Sünder der umkehrt und Buße tut (Lk 15,7.10). In Ihrer Gemeinde auch?


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