Richter 7,1-8

Mai 09

Heutige Bibellese:

Richter 7,1-8,35 / Johannes 6,1-21 / Psalm 106,32-48 / Sprüche 14,26-27


Auf angekündigte Klassenarbeiten bereiten sich alle Schüler vor. Welche Einstellung sie gegenüber Lehrer und Unterrichtsstoff haben, wie groß das Interesse ist und wer kontinuierlich mitarbeitet, kann man nur mit unangekündigten Tests herausfinden. Tests kommen nicht nur in der Schule vor – auch Gott konfrontiert uns (seine Schüler) des öfteren mit unangekündigten Tests, in denen sich zeigt, wie gut unsere Fortschritte im Glauben sind. Allerdings weiß Gott das Ergebnis vorher; wir „Schüler“ sind diejenigen, denen das Ergebnis bewusst werden muss. Der Kampf Gideons mit den Midianitern zeigt, wie solche Tests von Gott aussehen können. 

Der erste Test ist der „Wer wird reagieren?“-Test. Der Satan ist dabei, „das Land“ zu verheeren (6,3-4). Viele Menschen sind in seiner Hand, werden von ihm unterdrückt. Moralische Maßstäbe schwinden, Wahrheit wird nach eigenem Gutdünken definiert. Wer lässt sich von Gott zum Kampf rufen? Gideon rief die Stämme Manasse, Asser, Sebulon und Naftali zusammen (6,34-35). Es kamen 32.000 Mann zusammen (V.3). Wo blieben die anderen (vor dem Einzug in das Land bestand allein der Stamm Manasse schon aus 52.700 wehrfähigen Männern; 4.Mo 26,34)? Sie hatten sicher viele „gute Gründe“ und Entschuldigungen – wie auch wir oft, wenn Gott uns ruft!

Den nächsten Test, den „Wer fürchtet sich?“-Test bestanden zwei Drittel der Kampfwilligen nicht (V.3). Sie nutzten die Gelegenheit und kehrten um – und merkten gar nicht, wie sie durch den Test fielen! Gott zwingt uns nicht zum Kampf, aber er testet uns. Stehen wir auch dann zu unserem Glauben, wenn uns das Nachteile bringen kann (schlechte Noten in der Arbeit oder Prüfung; Hohn der Kollegen; Verlust der Arbeitsstelle, wenn man Betrug verweigert)?

Dann folgte der „Wer ist wachsam?“-Test (V.4-7). Wer sich sorglos auf alle Viere niederließ und das Wasser mit der Zunge leckte, zeigte, dass ihm die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse wichtiger war als der Kampf. Wer dagegen das Wasser mit der Hand schöpfte, blieb kampfbereit. Wem körperliches Wohlergehen wichtiger ist als der geistliche Zustand, oder wer mehr über sein Vorwärtskommen in der Welt besorgt ist als über das Vordringen des Feindes in unseren Familien und Gemeinden, der ist für Gott nicht brauchbar. Nur 300 Leute, d.h. 3%, bestanden diesen Test. Das sind weniger als 0,1% derjenigen, die den ersten Test bestanden und sich zum Kampf rufen ließen! Doch Gott kann mit einer kleinen Zahl hingegebener, kampffähiger Menschen mehr erreichen als mit einer großen Zahl halbherziger Kämpfer!


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