Richter 4

Mai 07

Heutige Bibellese:

Richter 4,1-5,31 / Johannes 5,1-23 / Psalm 106,1-12 / Sprüche 14,20-22


Der nächste Feind, mit dem Israel es zu tun bekam, war Jabin, der König von Hazor. Er quälte Israel 20 Jahre lang. Es ist der gleiche Feind, der etwa 130 Jahre zuvor schon unter Josua scheinbar vollständig vernichtet worden war (Jos 11,1.10-11). Doch hier zeigt sich, dass er lebendig ist. Der alte Feind lebt wieder auf. Satan weiß genau, wie er alte Irrtümer und Bosheiten auch in unserem Leben wiederbeleben und gebrauchen kann, um uns in die Sklaverei zurückzuführen!

Trotz der Namensgleichheit handelt es sich bei Jabin nicht um die gleiche Person, die Josua besiegt hatte. Entweder ist Jabin ein Titel für den König (wie Pharao bei den Ägyptern) oder Jabin war ein beliebter Name, der in der Königslinie mehrfach gewählt wurde (das gleiche Phänomen findet man bei dem König der Philister von Gera, der zu verschiedenen Zeiten Abimelech genannt wurde).

Der Name Jabin bedeutet „Einsicht, Verstand, Weisheit“. Es ist eine Weisheit, die der Weisheit Gottes entgegengesetzt ist, „eine irdische, sinnliche, teuflische“ Weisheit (Jak 3,15; vgl. 1.Kor 1,18-31). Hazor bedeutet „eingeschlossenes Gebiet“. Die Weisheit der Welt bzw. der menschliche Verstand regiert in seinem eigenen abgeschlossenen Gebiet. Der natürliche Verstand verwirft Gottes Weisheit bzw. was von Gott ist (Jesus Christus, vgl. 1.Kor 1,30); er schließt Gott aus.

Wie wurde dieser Feind getötet? Jael besiegte Jabin, indem sie einen Zeltpflock durch seine Schläfe schlug. Sie zertrümmerte seinen Kopf, d.h. den Bereich, in dem der Verstand arbeitet und die menschliche Weisheit ersonnen wird. Uns rät Gottes Wort:

[...] denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi [...] (2.Kor 10,4-5)


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