1.Korinther 5

Juli 23

Heutige Bibellese:

Hosea 1,1-3,5 / 1.Korinther 5,1-13 / Psalm 18,33-51 / Sprüche 19,24-25


Kapitel 5 zeigt, dass die Korinther die in 4,21 angedrohte Rute nötig hatten, weil sie einen schweren Fall von Unzucht in ihrer Mitte duldeten. Man kann die Sache nicht damit entschuldigen, dass sie vielleicht noch nicht diesbezüglich belehrt worden wären. Wenn selbst die Heiden vor einer solchen Tat zurückschreckten, dann hätte man von den Glaubenden wohl so viel geistliches Empfindungs- und Beurteilungsvermögen erwarten können (vgl. 2,15), dass sie wenigstens betrübt wurden und Gott um Weisheit oder Hilfe baten.

Das „harte“ Durchgreifen des Apostels war kein Zeichen von Lieblosigkeit, sondern gerade von Liebe (das zeigt auch seine Ermahnung im zweiten Brief, den Bruder wieder aufzunehmen). „Christliches“ Mitgefühl darf nie so weit gehen, Dinge zu tolerieren, die der Heilige Geist nicht gutheißen kann.

Der Apostel Paulus war zur Zeit des Vorfalls nicht in Korinth, deshalb forderte er die Korinther auf, dass sie den Bösen aus ihrer Mitte entfernen sollten (V.13). Jede örtliche Gemeinde ist selbst dazu verpflichtet, Böses in der eigenen Mitte zu richten und angemessen zu handeln. Geistliche Menschen besitzen das dazu nötige geistliche Unterscheidungsvermögen (2,15). „Höhere“ Autoritäten (wie z.B. die Anwesenheit des Apostels Paulus) sind dazu nicht erforderlich.

Vers 5 gibt einen Hinweis auf die Grenzen der Macht Satans. Die äußerste Grenze, bis zu der er gehen kann, ist die „Zerstörung des Fleisches“ (im Fall Hiobs wurde ihm nicht gewährt, so weit zu gehen; er durfte dessen Fleisch zwar große Qualen zufügen, aber sein Leben durfte er nicht antasten). Über den Geist hat Satan keine Macht. Der Geist des Sünders in Korinth würde errettet werden. Das zeigt gleichzeitig, dass derjenige, der die Schandtat begannen hatte, ein wahrer Gläubiger war.


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