Galater 1
Heutige Bibellese:
1.Könige 8,1-66 / Galater 1,1-24 / Psalm 147,1-20 / Sprüche 18,4-5
In der Einleitung des Galaterbriefes fasst Paulus bereits einige Inhalte des Briefes zusammen. Paulus war kein von Menschen berufener Apostel, sondern von Jesus Christus und Gott, dem Vater (V.1). Später führt er dann aus, dass dementsprechend auch das von ihm verkündigte Evangelium nicht von menschlicher Art ist, sondern er es durch Offenbarung von Jesus Christus direkt empfangen hat (V.11-20).
Während in anderen Gemeinden die Gefahr der Verweltlichung drohte (z.B. in Korinth), war es bei den Galatern die Gesetzlichkeit. Doch das Gesetz kann den Menschen nicht retten und rechtfertigen, sondern nur die Gnade Gottes – durch Glauben an Jesus Christus, der selbst für unsere Sünden gestorben ist. Vers 3 erinnert daran, dass Gott und Jesus Christus die Quelle der Gnade sind (vgl. V.6 ff). Doch Jesus Christus starb nicht nur für unsere Sünden, sondern auch, um uns aus der gegenwärtigen bösen Welt herauszureißen (V.4). Ein Böses, von dem die Galater direkt bedroht waren, war die Gesetzlichkeit.
Siebenmal wird die Gnade Gottes bzw. Jesu Christi in diesem Brief erwähnt (V.3.6.15; 2,9.21; 5,4; 6,18). Wir sollten uns immer bewusst machen, wie viel wir der Gnade Gottes zu verdanken haben – angefangen von der Errettung (V.6) bis zu den besonderen Gaben und Berufungen (V.15) sowie dem vielen Guten in unserem Leben.
Die Berufung des Paulus war von besonderer Art. Sie war verbunden mit der Offenbarung Jesu Christi – der Person, die er unter den Nationen verkündigen sollte. Gott offenbarte ihm seinen Sohn nicht nur irgendwie äußerlich, sondern in ihm (V.16). Diese Offenbarung war so vollständig, dass sie keiner menschlichen Ergänzung bedurfte (V.16) und auch keiner Bestätigung durch die anderen Apostel. Erst nach drei Jahren ging Paulus nach Jerusalem zu Petrus (V.18). Die übrigen Apostel traf Paulus erst nach 14 Jahren (2,1). Was Paulus verkündigte, war wirklich göttlichen und nicht menschlichen Ursprungs.