Jakobus 5,1-11
Heutige Bibellese:
1.Könige 5,15-6,38 / Jakobus 4,13-5,20 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 18,1
Kapitel 5 wendet sich zunächst an die Reichen, die sich auf Kosten der Armen bereicherten und in „Saus und Braus“ lebten (V.1-6). Doch was nutzte ihnen das? All ihr aufgehäufter Reichtum würde eines Tages verfault und verrostet sein (V.2), d.h. vergehen. Die geprüften Brüder (V.7) mussten dagegen „nur“ auf die Ankunft des Herrn Jesus warten. Dann würde sich auch ihr Schicksal wenden – zum Guten. Bei der Ankunft des Herrn würden sie mit Freuden ihre Segensernte einbringen.
Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. (Ps 126,5)
Jakobus klagte nicht nur das „raffgierige“ Verhalten der Reichen an, sondern auch, dass sie dies „in den letzten Tagen“ (V.3) zeigten, wo die Ankunft des Herrn nahe war (V.8). Auch Paulus, Petrus und Johannes schrieben so, als stünde das Kommen des Herrn kurz bevor (vgl. Röm 13,12; 1.Pt 4,7; 1.Joh 2,18) – jede Generation kann und soll mit dem Wiederkommen des Herrn rechnen. Und wir sind diesem Ereignis näher als alle vor uns. Gibt es da nicht Wichtigeres zu tun, als nach irdischen Reichtümern zu streben? Und falls es doch noch etwas dauern sollte, bis der Herr kommt, gilt auch uns die Ermahnung: „Habt auch ihr Geduld, stärkt eure Herzen“ (V.8)!
Die Ankunft des Herrn bedeutet allerdings nicht nur Gericht der Gottlosen, sondern auch der Glaubenden. Das Unrecht in den Beziehungen der Glaubenden untereinander wird gerichtet und in Ordnung gebracht. „Grund“ zum Seufzen und Klagen gibt es (leider) auch in der Gemeinde. Dennoch sollen die Glaubenden nicht gegeneinander seufzen, einander grollen und klagen, sondern einander in Liebe ertragen (V.9; Eph 4,2).
Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend! (Eph 4,1-2)