Johannes 13,31-38; 14,1-4

Mai 24

Heutige Bibellese:

1.Samuel 12,1-13,23 / Johannes 13,31-14,14 / Psalm 119,17-32 / Sprüche 15,24-26


Nachdem Judas die Jünger verlassen hatte, sprach der Herr von seinem eigenen Tod, durch den er Gott verherrlichen würde. Hier geht es nicht um den Aspekt der Erlösung und Sündenvergebung, sondern um die Verherrlichung Gottes durch Jesu Tod. Und als „Frucht“ seiner Verherrlichung Gottes würde Gott ihn (Jesus) in sich selbst verherrlichen (V.32). Darin zeigt sich ein weiterer Unterschied zum Judentum, dass seine Hoffnung auf die (zukünftige) Offenbarung der Herrlichkeit des Messias hier auf Erden erwartet. Die Verherrlichung, von der Johannes hier berichtet, bezieht sich dagegen auf die sofortige Verherrlichung Christi im Himmel. Diese Verherrlichung hing nicht von irgendwelchen Umständen oder zukünftigen Zeiten ab, sondern sollte sogleich auf das Kreuz folgen (V.32).

Den Weg zur Verherrlichung Gottes musste Christus alleine gehen. Keiner der Jünger konnte ihm darin folgen. Petrus versuchte es, doch schnell verließ ihn der Mut; er wurde schwach und verriet seinen Herrn (V.38). Doch später würde er ihm folgen. Auch er durfte Gott verherrlichen, indem er für ihn starb – auch am Kreuz, wie sein Herr (vgl. 21,19). (Die kirchliche Überlieferung sagt, dass er sich nicht für würdig hielt, auf die gleiche Weise zu sterben wie sein Herr und sich deshalb mit dem Kopf nach unten kreuzigen ließ.)

Als nächstes deutete der Herr Jesus an, dass er sich in Zukunft nicht als sichtbarer Messias der Welt zeigen würde, vielmehr würde er unsichtbar sein, so dass seine Jünger genauso an ihn glauben müssten, wie sie bereits an Gott glaubten (14,1). Dementsprechend gab er auch eine neue Verheißung, die seinem Zustand als „Unsichtbarer“ entspricht: Er würde für die Seinen Wohnungen im Hause seines Vaters bereiten (V.2) und er käme wieder, um die Jünger zu sich zu holen, damit auch sie dort seien, wo er ist. Der Platz, der dem SOHN zusteht, ist der gleiche Platz, den die Gnade den Söhnen (d.h. den an den SOHN Glaubenden) geben würde. Welch ein kostbares Vorrecht! Sind wir uns dessen bewusst? Wissen wir es zu schätzen?


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