Prediger 10,8-11; 12,11-14

Juni 24

Heutige Bibellese:

Prediger 10,1-12,14 / Jakobus 1,19-2,13 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 17,24-25


Pred 10,8-11

Die vorangehenden Verse handelten von der Torheit. Doch selbst wenn man kein Tor ist, kann einem schnell etwas Dummes passieren. Kleine „Torheiten“ sind unvermeidlich, wie die Beispiele in V.8-11 zeigen; sie gehören zum täglichen Leben: Beim Graben kann man in die Grube fallen, beim Steinebrechen oder Holzspalten kann man sich verletzen. Und wenn die Schlange den Beschwörer beißt, bevor dieser mit der Beschwörung begonnen hat, so nützen ihm seine Künste nichts (V.11).

Die Erwähnung der Schlange lässt an den Sündenfall denken (1.Mo 3). Die Schlange griff an, um die Menschen zum Sündigen zu verführen und von Gott zu trennen. Doch der hatte schon längst Vorsorge getroffen. Bereits vor Grundlegung der Welt (d.h. bevor die Schlange aktiv wurde) bestimmte er seinen Sohn Jesus Christus, damit wir durch sein Blut gerettet werden können (1.Pt 1,19-20). Als er am Kreuz starb, zermalmte die Schlange ihm quasi die Ferse, aber er zertrat ihr den Kopf (1.Mo 3,15)!

Pred 12,11-14

Die Worte der Weisen sind wie ein Treiberstachel (V.11). Sie sind nicht immer angenehm, sondern müssen uns manchmal „auf Trab bringen“ oder in der Spur halten. Sind Sie durch die Worte des Predigers aufgerüttelt worden?

Alle Weisheit geht auf eine Quelle zurück: auf den Hirten (V.11). Schon im AT wird Gott als Hirte bezeichnet. Und aus dem NT wissen wir, dass Jesus Christus der gute Hirte ist.

Die Feststellung, dass viel Studieren den Leib ermüdet, bezieht sich nur auf menschliche Bücher und darf nicht als Begründung für die Trägheit im Studieren des Wortes Gottes missbraucht werden!

Die letzten Verse bilden den Höhepunkt der Argumentation Salomos. Jeder Mensch soll Gott fürchten und seine Gebote halten. Denn Gott wird alles Tun des Menschen richten, auch das Verborgene (V.13-14). Ein überwältigend weises Fazit – aber was fängt der Hörer damit an? Es kann der Seele keinen Trost spenden. Denn wie soll der Mensch, der die Gebote Gottes permanent übertritt, im Gericht Gottes bestehen? Wie soll er Vergebung seiner Sünden bekommen? Das bleibt im Ungewissen, darauf gibt der Prediger keine Antwort. Aber er hat der Verkündigung des Evangeliums den Weg bereitet. Denn alle bleibenden Fragen und Probleme finden ihre Antwort bzw. Lösung in der Person Jesu Christi. In ihm endet auch die alte, nichtige Schöpfung; in ihm beginnt die neue Schöpfung; mit ihm bekommt das Leben Sinn und Ziel!


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