Hiob 12,15; 14,18-19; 15,28

Jan 28

Heutige Bibellese:

Hiob 12,1-15,35 / Matthäus 18,21-19,12 / Psalm 24,1-10 / Sprüche 6,6-11


Im Buch Hiob tauchen sehr viele Beschreibungen auf, die nicht zu dem heute im Land Uz (in oder nahe Edom gelegen) herrschenden heißen Wüstenklima passen. Man liest von Flüssen, sogar von Kälte und Schnee (6,15-16; 9,30; 37,6-11: 38,28-30), schweren Regenfällen und Platzregen (14,19; 36,27-33). In 12,15 könnten sogar Flutwellen beschrieben sein. Jedenfalls scheint es nach 7,12 üblich gewesen zu sein, Wachposten aufzustellen, um die Bewohner vor Flutwellen zu warnen.

Diese ungewöhnlichen Beschreibungen lassen sich am besten deuten, wenn man annimmt, dass Hiob gelebt hat, als die Erde geologisch noch viel aktiver war und es zu zahlreichen räumlich begrenzten Katastrophen kam. Erdbeben oder Vulkanausbrüche ließen das Land erbeben, brachten Lehmhütten und selbst Berge zum Einsturz bzw. verschoben sie (4,19-21; 14,18) und machten ganze Gegenden unbewohnbar (15,28). Die unsicheren und ungestümen äußeren Lebensumstände waren auch der Grund, warum die Menschen in Höhlen wohnten (30,6) und von dem leben mussten, was der Boden hergab (30,3-4). Die zahlreichen Regenfälle und Meeresüberflutungen hätten Angebautes regelmäßig vernichtet. Die höhlenbewohnenden Steinzeitmenschen waren nicht eigentlich primitiv, sondern die Umweltbedingungen ermöglichten ihnen kein anderes Leben.


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