Hiob 1-2

Jan 25

Heutige Bibellese:

Hiob 1,1-3,26 / Matthäus 16,13-17,9 / Psalm 22,1-14 / Sprüche 5,15-19


Aus dem Buch Hiob können wir einiges über die „unsichtbare“ Welt lernen. Der Satan und seine Engel sind real und sie haben großen Einfluss auf dieser Erde. Zwar hat Jesus Christus am Kreuz den Satan besiegt und der Satan kann nichts tun, was Gott nicht zulassen würde. Dennoch nutzt er die ihm noch verbliebene Macht und trägt den Titel „Fürst dieser Welt“ (Joh 12,31) nicht zu Unrecht. Der Satan kann Feinde zum Angriff aufstacheln, wie die Sabäer und Chaldäer in V.14.17, er kann Feuer (Blitze) vom Himmel fallen lassen (V.16) und Wind entfesseln (V.19) sowie Krankheiten verursachen (2,7) – obgleich solche Erscheinungen nicht immer dem Teufel zugeschrieben werden können! Sie können genauso Ergebnis natürlicher Prozesse sein oder von den Engeln oder Gott selbst verursacht werden.

Hiob wusste nicht, dass Satan die Ursache für seine Versuchung war. Wenn er überhaupt etwas von dessen Existenz wusste, dann kannte er wohl nur den Bericht von dessen Erscheinung als Schlange im Garten Eden. Für Hiob sah es so aus, als ob Gott ihm die persönliche Not zugefügt hätte. Und dennoch hielt er an Gott fest, war bereit, auch das Böse aus dessen Hand zu nehmen und sündigte nicht (1,21-22; 2,9-10). Knicken wir nicht oft schon bei viel geringeren Schicksalsschlägen und Verlusten ein, murren, klagen und hadern mit Gott?

Der Auftritt Satans gleicht einem Experiment. Der Satan stellt die Hypothese auf, dass Hiob nur deshalb so rechtschaffen und gottesfürchtig sei, weil Gott ihn so gesegnet hat (V.9-11). Gott gestattet es, die These zu überprüfen – doch das Experiment fällt zu Ungunsten Satans aus. Aber dieser gibt nicht auf, modifiziert seine Hypothese (auch die Gesundheit müsse angegriffen werden), und Gott erlaubt ein zweites Kontrollexperiment – mit ebenfalls negativem Ausgang. Doch damit gibt der Satan sich immer noch nicht geschlagen. Er gesteht seine Niederlage nicht ein. Hiobs Prüfung ist noch nicht abgeschlossen. Für einige Tage kann man Armut, Verlust, Schmerz und dergleichen aushalten – aber für eine lange Zeit? Das Leiden Hiobs erstreckt sich über mehrere Monate (29,2). Sein Glaube wird auf die Zerreißprobe gestellt. Davon handelt der Rest des Buches. Am Ende stellt Gott fest, dass Hiob Wahres geredet hat (42,8) und er wendet dessen Schicksal zu reichem Segen (42,10-15).


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