Micha 3

Aug 23

Heutige Bibellese:

Micha 1,1-4,14 / 2.Korinther 10,1-18 / Psalm 39,1-14 / Sprüche 21,28-29


Die Häupter und Anführer Israels sollten das Recht kennen, aber sie verabscheuten es und verdrehten es völlig. Sie hassten das Gute und liebten das Böse und waren nur darauf aus, sich zu bereichern (V.1-3.9.11).

Die Propheten waren nicht besser. Sie richteten ihr Urteil danach, wie viel Geld oder Essbares man ihnen gab. Wer nichts gab, bekam eine schlechte Antwort, wer etwas gab, bekam positive Antwort („Frieden“; V.5.11). Und dann behaupteten sie noch, dass der HERR in ihrer Mitte wäre und kein Unglück über das Volk kommen würde (V.11).

Auch die Priester, die das Volk belehren sollten (3.Mo 10,11; 5.Mo 17,11; 33,10), taten dies nur gegen Bezahlung. Damit standen ihre Dienste den Armen nicht zur Verfügung.

Auch in der Christenheit gab und gibt es Menschen, die „meinen, die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn“ (1.Tim 6,5). Doch das Gegenteil ist die Wahrheit:

Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn [...] (1.Tim 6,6)

Möge der Herr unseren Blick stets auf den himmlischen Lohn richten und uns vor Gewinnstreben in dieser Welt bewahren!

Angesichts der genannten Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit kündigte der HERR an, dass Jerusalem zum Trümmerhaufen werden würde (V.12). Dieses Urteil wird auch vom Propheten Jeremia zitiert (Jer 26,18). Außerdem würde der HERR sein Angesicht vor ihnen verbergen, so dass es keine Antwort auf die Hilfeschreie geben würde (V.5). Auch die Propheten sollten beschämt und zuschanden werden. In der kommenden Notlage würden sie unfähig sein, den Menschen Weisung zu geben (V.6-7). Bei Micha war es dagegen anders. Er hatte keine Botschaft, die dem Volk gefiel – aber er redete mit der Kraft und durch den Geist des HERRN, mit Recht und Stärke. Gottes Botschaft ist oft unbequem: Sie deckt Verbrechen bzw. Abfall und Sünde auf (V.8 mit Fußnote). Das führt zu Betrübnis statt Freude. Doch es kann eine heilsame Betrübnis sein, wenn man dadurch zur Buße und Umkehr zu Gott geführt wird.

Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. (2.Kor 7,10)


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