Jesaja 63,10-19; 64,5
Heutige Bibellese:
Jesaja 63,1-65,25 / 2.Korinther 8,16-24 / Psalm 37,30-40 / Sprüche 21,25-26
Trotz allem, was der HERR für sein Volk getan hatte, waren die Israeliten widerspenstig (rebellisch; V.10; 5.Mo 1,26.43). Dadurch betrübten sie den Heiligen Geist, was zur Folge hatte, dass der HERR selbst sich gegen sie wandte! Auch uns gilt die Ermahnung:
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! (Eph 4,30)
Später merkten sie, wie viel Schaden sie sich durch ihre Rebellion zugefügt hatten. Sie fragten wieder nach dem HERRN, der früher seinen Geist in ihre Mitte gegeben hatte (V.11) und sehnten sich nach der Ruhe, zu der er sie geführt hatte (V.14; vgl. Mt 11,28). Das ganze hier aufgezeichnete Gebet ist auch eine Prophetie für das Gebet, das der Überrest Israels in der großen Drangsal sprechen wird. In V.16 wird Gott „unser Vater“ genannt. Im AT wird Gott als der Vater Israels bezeichnet, aber der Gedanke, dass er auch der persönliche Vater des einzelnen Israeliten ist, findet sich dort nicht. Erst im NT gibt es diese persönliche Beziehung zu Gott.
Vers 19 schließt mit der Bitte, dass der HERR den Himmel zerreißen und herabsteigen möge (V.19). Wenn Jesus sichtbar wiederkommen wird, dann werden die Berge nicht nur beben, sondern der Ölberg wird sich sogar spalten (Sach 14,4). Während Israel in der Drangsal also um das sichtbare Kommen des HERRN bitten wird, betet die Gemeinde für das Kommen Jesu zur Entrückung:
[...] Amen, komm, Herr Jesus! (Offb 22,20)
Kapitel 64 setzt das Gebet fort. Vers 5 zeigt, welche Auswirkungen Sünde hat: sie befleckt, macht unrein und damit untauglich für den Dienst für Gott. Sünde trägt den Menschen von Gott weg wie der Wind das welke Laub. Wir können dem Herrn Jesus gar nicht genug danken, dass er gekommen ist, um uns wieder „einzusammeln“ und zurückzuführen (vgl. Lk 15,3-4); dass er für uns gestorben ist und wir durch sein Blut täglich neu Sündenvergebung bekommen können (1.Joh 1,7).