1.Samuel 16,13-23

Mai 26

Heutige Bibellese:

1.Samuel 15,1-16,23 / Johannes 15,1-16,4 / Psalm 119,49-64 / Sprüche 15,29-30


Vom Tage der Salbung an geriet der Geist des HERRN über David. Von Saul wich der Geist des HERR dagegen. Heißt das, dass Saul ein bekehrter Mensch gewesen ist, weil er den Geist Gottes hatte? Nein! Der HERR hatte ihn zum König gemacht und ihm durch seinen Geist die für dieses Amt nötige Kraft verliehen. Er selbst war mit Saul gewesen und hatte ihm immer wieder zum Sieg gegen die Feinde verholfen. Aber ihm fehlte die für Kinder Gottes typische Innewohnung des Heiligen Geistes; er war nicht wiedergeboren, wie sein Verhalten zeigt; auch hätte der HERR ihn sonst nicht verworfen. Im NT wird ebenfalls von der Möglichkeit berichtet, dass Menschen des Heiligen Geistes teilhaftig sind (weil sie sich zur Gemeinde halten) und doch abfallen und damit zeigen, dass sie nie wiedergeboren waren und der Geist nicht in ihnen wohnte (Hebr 6,4-6; vgl. Joh 10,28).

Als der Geist Gottes von Saul wich, wurde er von einem bösen Geist geängstigt. Kann der böse Geist von Gott kommen? Für das Böse sind der Satan und die ihm gehorchenden Dämonen verantwortlich und nicht Gott. Aber er nutzt das Böse für seine Zwecke. Außerdem kontrolliert und begrenzt er die Macht Satans, wie z.B. Hi 1-2 deutlich zeigt. In diesem Sinne kann gesagt werden, dass der böse Geist vom HERRN kam. Der HERR nutzte ihn, um David an den Hof Sauls zu bringen und ihn dadurch mit dem König und dem Königtum vertraut zu machen.

Die Knechte Sauls wussten, was diesem helfen konnte: gute Musik. Es gibt Musik, die aufwühlt. Aber gute Musik wirkt beruhigend und besänftigend. Einer der Knechte berichtete von David, der spielen konnte, tapfer und kampftüchtig war und einsichtsvoll reden konnte (V.19). Er muss ihn genau beobachtet haben, denn alle diese Eigenschaften offenbaren sich nicht bei oberflächlicher Kenntnis. Erst wenn jemand spielt, kämpft bzw. redet erfährt man, ob er dies gut kann.

Als David zu Saul kam, gewann Saul ihn lieb (V.21). Es gab keine Antipathie zwischen Saul und David, nichts, dass Saul an ihm verabscheut hätte. Das Saul David später verfolgte, lag nicht an der Person Davids, sondern an dem was er tat: an seiner Gottesfurcht. Auch Jesus Christus wurde nicht wegen seiner Person abgelehnt; im Gegenteil: viele fühlen sich von ihm angezogen. Aber man lehnt sein Zeugnis von der Wahrheit und seinen Anspruch, Gottes Sohn zu sein, ab.


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