5.Mose 1

April 04

Heutige Bibellese:

5.Mose 1,1-46 / Lukas 10,38-11,13 / Psalm 77,1-21 / Sprüche 12,11


Das 5. Buch Mose ist nicht einfach eine Wiederholung bereits zuvor berichteter Ereignisse und Anweisungen. Beispielsweise erfahren wir erst in 5.Mo, dass der Wunsch, Kundschafter auszusenden, vom Volk ausging (V.22). Auch die Worte Moses, mit denen er das Volk ermutigen wollte, das Land trotz der Riesen einzunehmen (V.29-31), werden nur in 5.Mo mitgeteilt.

Als das Volk seinen Fehler erkannte, wollte es auf eigene Faust das Land einnehmen. Doch das war nicht Glaube, sondern Vermessenheit, weil Gott sie gewarnt hatte, es nicht zu tun, weil er nicht in ihrer Mitte war (V.42). Sie zogen trotzdem und waren den Feinden unterlegen. Als sie zurückkamen, war die Trauer und das Weinen groß (V.45), aber es war keine Reue über ihren Ungehorsam gegenüber Gott, sondern nur Trauer wegen ihrer Niederlage. Es war keine gottgemäße Betrübnis, sondern eine weltliche:

Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod. (2.Kor 7,10)

Mose verschweigt auch eigene Fehler nicht. Er bekennt, dass ihm die Bürde und Last, das Volk zu führen, zu schwer waren (4.Mo 11; vgl. 2.Mo 18). Mose klagte über die Last – doch unser Herr Jesus trug und trägt die Last seines Volkes ohne jemals zu klagen. Alle Bürden und Sorgen dürfen wir auf ihn werfen und werden immer erleben, dass er für uns sorgt.

Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last [...] (Ps 68,19; Unrev.Elb.)

[...] indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch. (1.Pt 5,7)

Die ausführliche Schilderung des Versagens der ersten Generation war zugleich eine Ermahnung an die folgende Generation, die jetzt im Begriff stand, das verheißene Land in Besitz zu nehmen, Gott in allem zu gehorchen. Dass Mose selbst das Land wegen seines Ungehorsams und Eigenwillens nicht würde betreten dürfen (V.37), verlieh seinen Worten zusätzlich Nachdruck.


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