Nahum

Aug 25

Heutige Bibellese:

Nahum 1,1-3,19 / 2.Korinther 11,16-33 / Psalm 41,1-14 / Sprüche 22,1


Thema des Buches Nahum ist das Gericht über Ninive, die Hauptstadt des Assyrischen Reiches. Das Gericht wurde 612 v.Chr. durch die Eroberung Ninives durch die Babylonier und deren Verbündeten vollzogen. Archäologische Ausgrabungen und historische Dokumente bestätigen, dass sich die Prophezeiungen wie angekündigt erfüllt haben.

Die Festungen um Ninive sollten leicht einnehmbar sein (3,12). Die Babylonische Chronik berichtet, dass die befestigten Städte im Umfeld von Ninive ab 614 v.Chr. fielen. In Ninive selbst versuchte man, wie in 3,14 vorhergesagt, zerstörte Mauern mit Ziegeln und Mörtel zu flicken. Schwachpunkt Ninives würden die Tore sein (3,13), was dadurch bestätigt wird, dass man innerhalb der Tore noch Reste von Ersatzmauern findet, die die Einwohner in ihrer Not errichteten.

Die Bewohner würden betrunken und umnachtet sein (3,11). Tatsächlich schreibt Diodorus Siculus (ca. 20 v.Chr.), dass der assyrische König den Soldaten viel Wein und Essen austeilen ließ. Als die ganze Armee am feiern war, berichtete ein Überläufer den Feinden von deren Betrunkenheit und Schwäche. Darauf wurde noch in der Nacht ein Überraschungsangriff durchgeführt.

Ninive sollte durch Feuer zerstört werden (1,10; 2,14; 3,13.15). Archäologische Ausgrabungen in Ninive brachten viel verkohltes Holz und Asche zutage, besonders im Süden, wo der Tempel sowie der Palast Sanheribs standen. Die große Zahl Erschlagener und Toter (3,3) wird von Diodorus bestätigt, der zudem berichtet, dass der Fluss durch die Vermischung mit Blut über eine ansehnliche Entfernung hin seine Farbe veränderte. Die Einnahme der Stadt wurde auch von Plünderungen begleitet (2,10-11). Die Babylonische Chronik erwähnt ausdrücklich, dass „unzählbar viele berühmte Altertümer fortgeschleppt“ wurden.

Die Wachleute würden ängstlich werden und fliehen (3,17; Luther). Nach der Babylonischen Chronik desertierte die assyrische Armee vom König.

Der Stadtkern fiel erst, nachdem nach heftigen Regenfällen eine Flutwelle dessen Umfassungsmauer weggespült hatte (2,7).

Ausgrabungen bestätigen die Zerstörung der Götterbilder (1,14). Standbilder der Göttin Ischtar lagen bei Ausgrabungen kopflos im Schutt der Ruinen.

Die Zerstörung Ninives sollte endgültig sein (1,9.14). Während viele andere antike Städte im Nahen Osten wieder aufgebaut wurden (z.B. Samaria, Jerusalem, Babel), geschah dies mit Ninive nie.


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