1.Chronik

Sept 30

Heutige Bibellese:

1.Chronik 1,1-2,55 / Apostelgeschichte 27,1-20 / Psalm 74,1-23 / Sprüche 24,17-18


Im Hebräischen tragen die Bücher der Chronik den Titel „Dbri-Hayyomim“, was „Worte der Tage“ heißt, womit „Ereignisse der Zeiten“ gemeint ist. In der Septuaginta, der im 3.Jh. v.Chr. angefertigten griechischen Übersetzung des AT, tragen sie den Namen „Paralipomenta“, d.h. „Auslassungen“ oder „Dinge, die weggelassen wurden“. Doch die Chronikbücher enthalten mehr als das, was in anderen Büchern weggelassen wurde. Der Heilige Geist gibt durch sie einen Rückblick, in dem manches, das bereits in den Büchern Samuel und Könige berichtet wurde, wiederholt wird, um Details zu ergänzen oder wichtige Themen zu betonen. Darin gleichen die Chronikbücher dem 5. Buch Mose, das ebenfalls aus zurückblickenden Zusammenfassungen und Vertiefungen besteht.

Dass in den Büchern der Chronik David, der Tempel und die Priesterschaft im Mittelpunkt stehen, muss für die nachexilischen Juden eine große Ermutigung gewesen sein. Nach der Gefangenschaft war nur ein verhältnismäßig kleiner Teil des Volkes zurückgekehrt. Auch der wiedererrichtete Tempel konnte mit der Herrlichkeit des salomonischen Tempels nicht mithalten (Hag 2,3). Doch wenn diese Anfänge der Wiederherstellung auch bescheiden waren, so zeigen sie doch, dass sich Gottes Verheißungen erfüllen. Zu seiner Zeit wird der Tempel wieder mit der Herrlichkeit Gottes erfüllt werden, so dass dessen Herrlichkeit diejenige des früheren Tempels übersteigen wird (Hag 2,9; Hes 43,5). Auch wird die Linie Davids wieder zur Herrschaft kommen. Sowohl die politischen als auch die religiösen Aspekte der Bündnisse und Verheißungen Gottes werden sich erfüllen. Diese Gewissheit erfüllte den Überrest des Volkes Gottes mit großer Freude, obwohl alles, was sie sahen, im Vergleich zur früheren Herrlichkeit sehr bescheiden war.

Auch wir erleben Ähnliches angesichts dieser gefallenen Welt, in der wir leben. In der Schöpfung können wir Spuren der Größe und Herrlichkeit Gottes sehen. Doch wegen des Sündenfalls gibt es auch viel Leid in der Welt. Wir dürfen trotzdem voller Freude sein, da wir wissen, dass das jetzige Leiden nicht ins Gewicht fällt angesichts der zukünftigen Herrlichkeit, die einmal an uns geoffenbart werden wird (Röm 8,18). In dieser Hoffnung dürfen wir uns freuen (Röm 12,12).


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