Amos 4

Juli 20

Heutige Bibellese:

Amos 4,1-6,14 / 1.Korinther 2,6-3,4 / Psalm 17,1-15 / Sprüche 19,18-19


Der Ausdruck „Kühe Baschans“ weist auf den wohlgenährten Zustand der reichen Frauen hin, von denen es während der wirtschaftlichen Blütezeit unter Jerobeam II. (1,1) nicht wenige gab. Dass hier besonders die Frauen angesprochen sind, kann man sowohl daraus schließen, dass hier von Kühen und nicht von Stieren gesprochen wird, als auch aus der Tatsache, dass die Eheherren aufgefordert werden, Wein zu bringen, damit die Frauen sich daran berauschen können. Die Frauen schwelgten im Luxus und waren genauso wohlgenährt wie die Kühe Baschans, die auf bester Weide reichlich Nahrung fanden. Leben in Ausschweifung und Üppigkeit war nicht nur zur Zeit des Amos ein Problem, sondern ist zu jeder Zeit eine Gefahr. Natürlich hängt der Lebensstandard von der jeweiligen Kultur und dem sozialen Umfeld ab. Aber innerhalb dieses Rahmens sollten wir uns stets um Bescheidenheit bemühen. Üppigkeit verträgt sich nicht mit dem Christentum – überflüssiges Geld sollte lieber für die Mission gespendet oder zur Unterstützung notleidender Menschen investiert werden, als es mehr oder weniger sinnlos zu verprassen. Üppigkeit ist ein Zeichen dafür, dass ein Mensch geistlich tot ist:

Die [Witwe] aber [, die] in Üppigkeit lebt, ist lebendig tot. (1.Tim 5,6)

Zwar spricht Paulus hier konkret über Witwen, aber es gibt keinen Grund, weshalb die Gültigkeit dieser Aussage nur auf Witwen beschränkt sein sollte.

Vers 1 weist ferner darauf hin, dass Reichtum oft darauf beruht, dass die Geringen unterdrückt, geschunden und ausgebeutet werden – ein Sachverhalt, auf den auch das NT hinweist.

Ihr habt auf der Erde in Üppigkeit gelebt und geschwelgt; ihr habt eure Herzen gemästet an einem Schlachttag. Ihr habt verurteilt, ihr habt getötet den Gerechten [...] (Jak 5,5-6)

Nun ist nicht jeglicher Reichtum von Übel. Christliche Werke profitieren sehr von den großzügigen Spenden reicher Menschen und erfolgreicher Unternehmer. Ehrlich erworbener Reichtum darf als ein Geschenk des Herrn freudig angenommen werden, nur sollte man sorgfältig damit umgehen und ihn zur Ehre des Herrn und in seinem Sinne verwalten und einsetzen! Wir müssen uns davor hüten, unser Herz an den Reichtum zu hängen oder aus unlauteren Motiven danach zu streben. Wer durch unlautere Methoden zu Reichtum gekommen ist, kann sich ein Beispiel an Zachäus nehmen:

Zachäus aber stand und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand etwas durch falsche Anklage genommen habe, so erstatte ich es vierfach. (Lk 19,8)


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