Lukas 1,26-56

März 14

Heutige Bibellese:

3.Mose 26,1-27,34 / Lukas 1,26-56 / Psalm 59,1-18 / Sprüche 11,12


Lukas war von Beruf Arzt (Kol 4,14) und hatte folglich ein fundiertes Wissen über Menschen. Daher war er die geeignete Person, um ein Evangelium zu schreiben, dass Jesus als wahren Menschen zeigt. Ferner hatte Lukas als Arzt einen besonderen Blick und Mitgefühl für die Kranken, Armen und solche Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen. Begriffe wie „Gnade“, „Barmherzigkeit“, „barmherzig“ usw. werden von Lukas häufiger benutzt als von den anderen Evangelisten (28-mal; Mt 20-mal; Mk 7-mal; Joh 4-mal). Viele Berichte im Lukasevangelium, die diese Themen beinhalten, findet man in den anderen Evangelien nicht (z.B. 7,11-17; 7,36-50; 10,25-37; 13,10-17; 14,2-6; 15,1-32; 17,12-19; 19,41-42; 23,39-43).

In 1,26-38 wird die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel beschrieben. Und schon hier wird deutlich, dass im Lukasevangelium die Betonung auf dem Menschsein Jesu liegt. Gott wurde Mensch – wahrer Mensch. Er wurde nicht auf irgendeine mysteriöse Art und Weise vom Vater in diese Welt gesandt, sondern sollte von einer Jungfrau geboren werden. Natürlich war und blieb er gleichzeitig Gottes Sohn und wird auch hier so genannt (V.35). Doch diese Tatsache schmälert sein Menschsein keineswegs. Und besonders Lk zeigt die menschliche Seite des Sohnes Gottes deutlich: von seiner Geburt über seine Kindheit (Kap. 2), seinen öffentlichen Dienst und schließlich seinen Tod am Kreuz.

Interessant sind auch die Details, die über den Besuch Marias bei Elisabeth berichtet werden. Der Besuch fand im sechsten Schwangerschaftsmonat von Elisabeth statt. In der 20. Schwangerschaftswoche (d.h. Ende des fünften Monats) bilden sich die Nerven im Gehirn des Babys aus, die nötig sind, um die Sinne zu kontrollieren. Ab jetzt kann das Baby hören, schmecken, riechen, tasten und sehen. Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt können Erstgebärende (und das war Elisabeth) erste Bewegungen ihres Babys spüren. Lukas (der Arzt) berichtet, dass Elisabeth das Baby in ihrem Leib hüpfen spürte, nachdem sie (und ihr Baby) Marias Gruß gehört hatten!


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