Jesaja 49,1-13

Aug 16

Heutige Bibellese:

Jesaja 48,12-50,11 / 2.Korinther 5,11-21 / Psalm 35,1-16 / Sprüche 21,13


Der Knecht des HERRN, von dem in diesem Abschnitt die Rede ist, wird zwar Israel genannt (V.3), aber aufgrund von V.6 kann damit nicht das Volk Israel, sondern nur der Messias, der Retter Israels, gemeint sein. Doch schon V.1 zeigt, dass er nicht nur für Israel, sondern auch zur Rettung der Nationen kommen sollte (vgl. V.6.12).

Der Mund des Messias ist wie ein scharfes Schwert (V.2). Das ist schon ein Hinweis darauf, dass alle, die nicht an ihn glauben werden, durch das Wort, das er redet, gerichtet werden (Joh 12,48). In der Offenbarung, dem Buch der Gerichte Gottes, wird das dadurch dargestellt, dass aus dem Mund von Jesus ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervorgeht (Off 1,16; 19,15.21). Doch das Wort Gottes richtet nicht nur Nichtglaubende. Auch für Glaubende ist die Bibel sogar schärfer als jedes zweischneidige Schwert, das Seele und Geist durchdringt, Gedanken und Gesinnungen prüft und dem Glaubenden zeigt, in welchen Punkten sein Leben noch nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmt. Das ist oft ähnlich schmerzlich wie ein Schwerthieb, aber nützlich, um geistlich wachsen zu können!

Als Jesus seinen Jüngern sagte, dass sie Berge versetzen könnten, wenn sie nur Glauben hätten wie ein Senfkorn (Mt 21,21), könnte er an V.11 gedacht haben, d.h. an Mission (V.6.12). Missionare sind in besonderer Weise mit Hindernissen und Schwierigkeiten konfrontiert (fremde Länder mit fremden Sprachen und Sitten und völlig anderen religiösen Vorstellungen; teilweise sogar Christenverfolgung). Gerade ihnen gilt die Verheißung, dass schon wenig Glaube genügt, um diese Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, damit die fernen Nationen den Weg zum HERRN finden (V.11-12).

Interessant ist, dass er in Lukas nicht vom Berg, sondern von der Entwurzelung und Verpflanzung des Feigenbaums spricht (Lk 17,6). Der Feigenbaum ist ein Bild für Israel (Hos 9,10). Während der Zeit der Heidenmission ist Israel beiseitegesetzt! Doch am Ende der Zeit wird der HERR auch sein Volk wieder annehmen und trösten und sich über sein Elend erbarmen (V.13)!


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