1.Könige 18,1.21-46

Juli 05

Heutige Bibellese:

1.Könige 18,1-46 / Galater 5,13-26 / Psalm 3,1-9 / Sprüche 18,14-15


Nachdem sich die Baalspropheten gemäß der Anordnung Elias am Karmel versammelt hatten – und mit ihnen das Volk Israel – stellt Elia die herausfordernde Frage: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?“ (V.21). Auch uns stellt sich ja nicht die Frage, ob wir an Gott, den Vater, und Jesus Christus glauben, sondern ob wir noch auf „beiden Seiten“ hinken! Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann wollen wir nur ihm nachfolgen und keinen anderen „Göttern“ (Dingen) in unserem Herzen Raum geben, die von ihm ablenken!

Vers 22 ist geradezu erschütternd. Elia stand 450 Propheten des Baal gegenüber – ganz alleine. Wo waren die anderen 7000 Glaubenden, der glaubende Überrest in Israel (19,18)? Von ihnen war nichts zu sehen. Vermutlich waren sie nicht gekommen. Sicher folgten sie dem HERRN treu nach und der HERR kannte sie. Aber sie waren kein Zeugnis für ihn. Das war nur Elia – einer von 7.000! Sind wir Zeugen für unseren Herrn? Haben wir den Mut, uns öffentlich zu ihm zu bekennen und von ihm zu zeugen? Auch das gehört zur Nachfolge Jesu dazu:

Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil. (Röm 10,10)

In der Auseinandersetzung mit den Baalspropheten lässt Elia diesen den Vortritt. Dass er gerade das Herabkommen von Feuer als Zeichen wählt, hat mehrere Gründe. Einerseits war Baal der Fruchtbarkeits- und Wettergott. Feuer (Blitze) gehörten also zu seinem „Zuständigkeitsbereich“. Nachdem er sich angesichts der Dürre als machtlos erwiesen hatte und keinen Regen gab, sollte er nun zeigen, ob er wenigstens über das Feuer Macht besaß. Doch Elia kannte auch seinen Gott. Er wusste um viele Begebenheiten, wo der HERR mit Feuer aus dem Himmel geantwortet hatte (beim Bundesschluss mit Abraham, 1.Mo 15,17; beim Gericht über Sodom und Gomorra, 1.Mo 19,24; beim Bundesschluss am Sinai, 2.Mo 19,18; bei der Einweihung des Altars, 3.Mo 9,24; als Gericht über Nadab und Abihu, die fremdes Feuer vor den HERRN gebracht hatten, 3.Mo 10,2 usw.).

Als Baal nicht antwortet, verspottet Elia die Baalspropheten (V.27). Manchem mag dieser Spott unangemessen erscheinen. Doch früher waren solche Umgangstöne durchaus normal. Auch Luther ging mit seinen Gegnern nicht zimperlich um.

Dann ist Elia an der Reihe (V.36). Er beginnt zur Zeit des Abendopfers – zu der Zeit, wo im Tempel das letzte Opfer dargebracht wurde, zu der Zeit, wo auch der Herr Jesus starb (die neunte Stunde; Mt 27,46; die Stunde, wo auch dem Hauptmann Kornelius der Engel erschien; Apg 10,3). Elia sprach nur ein einziges kurzes, schlichtes Gebet zu dem „Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“ (V.36) – doch der antwortete sofort! Als Elia später um Regen bat, betete er sieben Mal (V.42-44; und das, obwohl der HERR diesen schon in V.1 angekündigt hatte). In der Stille, zwischen sich und ihm allein, konnte der HERR seinen Diener prüfen und zum Ausharren „zwingen“, aber in der Öffentlichkeit antwortete er sofort.


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