2.Thessalonicher 2,1-10

Juli 15

Heutige Bibellese:

2.Könige 11,1-12,22 / 2.Thessalonicher 2,1-17 / Psalm 12,1-9 / Sprüche 19,8-9


In diesem Kapitel wird eine Irrlehre bezüglich der Eschatologie (d.h. der Lehre der letzten Dinge) widerlegt, die in der Gemeinde der Thessalonicher aufgekommen war. Dadurch werden wichtige Dinge mitgeteilt, die einen Schlüssel zum Verständnis der zukünftigen Ereignisse darstellen.

Im Alten Testament wird bereits viel über den Tag des Herrn mitgeteilt. Es handelt sich dabei nicht um einen einzigen Tag, sondern um eine Zeitperiode, die von schrecklichen Gerichten gekennzeichnet sein wird (z.B. Jes 13,6.9; Zef 1,14-16). Es ist die Zeit großer, nie zuvor dagewesener Bedrängnis (Jer 30,7; Dan 12,1). Aus dem NT wird ersichtlich, dass diese große Trübsal erst nach der Entrückung der Gemeinde kommen wird (V.6; 2.Pt 2,9; Off 3,10).

In seinem ersten Brief hatte Paulus geschrieben, dass der Tag des Herrn genauso überraschend wie ein Dieb in der Nacht kommen würde (1.Thess 5,2). Nun verbreiteten einige die Lehre, dass dieser Tag des Herrn bereits gekommen sei (V.2). Die Verfolgungen und Bedrängnisse, denen die Gemeinde ausgesetzt war (1,4), schienen diese Lehre zu stützen. Doch dieser Schein trügt. Alles Böse, das jetzt in der Welt ist, ist noch nicht der Zorn Gottes, noch nicht sein Gerichtshandeln, sondern eine Wirkung der Gesetzlosigkeit (V.7). Die Gesetzlosigkeit ist allgegenwärtig, besonders bei Nichtglaubenden, d.h. bei Menschen, die sich den Gesetzen Gottes nicht verpflichtet fühlen. Und selbst Glaubende lassen sich immer wieder zu gesetzlosem Handeln verleiten. Doch solange die Gemeinde und der Heilige Geist auf dieser Erde sind, wird das Böse (die Gesetzlosigkeit) zurückgehalten (V.6-7). Das sieht man u.a. daran, dass auch viele Nichtglaubende sich anständig verhalten. Doch wenn die Gemeinde entrückt ist (1.Thess 4,13-17), erlangt die Gesetzlosigkeit einen Höhepunkt. Der Gesetzlose, d.h. der Antichrist, der große Verführer, tritt auf (V.8-10), die Gesetzlosigkeit nimmt überhand. Erst in dieser Zeit bricht der Tag des Herrn an – und wird mit der Vernichtung des Antichristen durch den Herrn Jesus (V.8) und dem Beginn des Friedensreiches enden.


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