Josua 21,41-45

Mai 02

Heutige Bibellese:

Josua 21,1-22,8 / Johannes 2,1-25 / Psalm 102,1-29 / Sprüche 14,10


Mit der Auslosung der Levitenstädte wurde die Verteilung des Landes abgeschlossen. Der HERR hatte ihnen das den Vätern versprochene Land gegeben (und es lag an ihnen, dieses jetzt vollständig in Besitz zu nehmen; V.43), er hatte ihnen Sieg über ihre Feinde geschenkt und ihnen Ruhe verschafft (V.44). Keines der guten Worte, die der HERR zum Haus Israel geredet hatte, blieb unerfüllt (V.45). Nun mag man einwenden, dass Israel nie das ganze den Vätern verheißene Land besessen hat. Doch das ist kein Widerspruch zu V.45. Von Gottes Seite aus war alles erfüllt. Das Land, dass die Israeliten besaßen, war frei von Feinden. Von dort aus hätten sie den Rest des Landes erobern sollen – und können. Denn überall, wo die Israeliten im Glauben gegen die Feinde vorgingen, schenkte der HERR Erfolg (siehe Kaleb, der sogar die Riesen vertreiben konnte). Aber Israel versagte darin, die Feinde gänzlich zu vernichten und sein Gebiet zu vergrößern. Überall, wo man sich scheute, den Kampf zu führen, blieben die Feinde in ihrer Mitte. Die Verse 15,63; 16,10; 17,13.18 sowie das Buch der Richter zeigen, dass dies leider selbst im Kernland Israels der Fall war. Deshalb hielt auch die Ruhe (V.44) nicht lange an. Anfangs waren die Feinde aus Furcht vor den Israeliten still und unterwürfig. Doch bald schon regte sich ihr Widerstand (vgl. das Buch Richter).

Auch im Leben jedes Glaubenden gibt es Feinde: Neid, Eifersucht, Hass, Zorn, Streit, Habsucht, Geltungsbedürfnis usw. – die alte Natur des Menschen. Mit eigener Anstrengung und Willenskraft gelingt es vielleicht, sie eine zeitlang zu unterdrücken, aber solange sie nicht völlig ausgerottet sind, kommen sie immer wieder zum Vorschein und treiben ihr zerstörerisches Werk im Leben des Glaubenden. Deshalb müssen diese Feinde völlig ausgerottet werden – was nicht durch eigene Anstrengung alleine geht, sondern vor allem durch das Wirken des Heiligen Geistes, indem er unsere Gesinnung ändert (Tit 3,5):

[...] dass ihr, was den früheren Lebenswandel angeht, den alten Menschen abgelegt habt, der sich durch die betrügerischen Begierden zugrunde richtet, dagegen erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung [...] (Eph 4,22-23).


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