1.Mose 32,23-33

Jan 16

Heutige Bibellese:

1.Mose 32,14-34,31 / Matthäus 11,7-30 / Psalm 15,1-5 / Sprüche 3,27-28


Am Jabbok begegnet Jakob Gott selbst in menschlicher Gestalt. Er trifft auf dieselbe Person, die Abraham in Mamre erschienen ist (Kap. 18). Oft wird gesagt, dass Jakob mit Gott gerungen hätte – doch es ist genau umgekehrt: Gott ringt mit Jakob (V.25). Jakob begegnet ihm mit den gleichen fleischlichen Waffen, mit denen er auch in der Vergangenheit immer gekämpft hat: mit seiner eigenen Kraft. Schließlich bricht Gott seinen Widerstand, indem er sein Hüftgelenk berührt und verrenkt (V.26) und dadurch Jakobs natürliche Kraft zerstört. Erst in seiner Schwachheit und Hilflosigkeit greift Jakob dann zu geistlichen Kampfmitteln, indem er sich an Gott klammert, ihn um Segen bittet und um Gnade anfleht (V.27; Hos 12,5). Das erst machte ihn wirklich stark und ließ ihn Gott „überwinden“ – Gott gibt ihm den Namen „Israel“, weil er mit Gott gekämpft und überwältigt hatte (V.29; Hos 12,4-5).

Auch wir werden nur dadurch stark, dass wir unsere eigene Schwachheit und Kraftlosigkeit erkennen, Gott um Gnade und Hilfe anflehen und seine Kraft durch unsere Schwachheit wirken lassen.

[... Gottes] Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung [...] wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2.Kor 12,9-10)

In V.28 erfahren wir, dass Jakob den Namen Gottes nicht mehr wusste. Der Name steht im AT oft stellvertretend für die ganze Person. Verhalten wir uns nicht auch in den Kämpfen des Alltags oft so, als ob wir Gott vergessen hätten, und greifen wie Jakob zu menschlich-fleischlichen Mitteln? Unsere Beziehung zu Gott sollte nicht nur den Sonntag prägen, sondern jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.


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