2.Chronik 18,14.18-27

Okt 20

Heutige Bibellese:

2.Chronik 17,1-18,34 / Hebräer 1,1-14 / Psalm 91,1-16 / Sprüche 25,25-27


Micha sah „den HERRN auf seinem Thron sitzen und das ganze Heer des Himmels zu seiner Rechten und zu seiner Linken stehen“ (V.18). Mit Heer des Himmels sind hier nicht (wie an manchen anderen Stellen) die Himmelskörper, sondern die Engel gemeint. Die Szene erinnert an die Beschreibung von Hi 1-2, wo die „Söhne Gottes“ und Satan sich vor dem HERRN einfanden. Gott hatte beschlossen, dass Ahab im Kampf um Ramot in Gilead fallen sollte. Ein Geist sagte, dass er dies dadurch erreichen wollte, dass er ein Lügengeist im Munde von Ahabs Propheten würde (diese Aussage ist wohl genauso spöttisch wie V.14; der HERR wusste längst, was er tun wollte). Der Fortgang der Geschichte zeigt, dass der Lügengeist seine Wirkung nicht verfehlte. Das ist auch in Bezug auf die letzte Zeit interessant. Die Bibel sagt nämlich, dass Gleiches beim Auftreten des Gesetzlosen (des Antichristen) eintreten wird. Weil die Menschen die Wahrheit (Jesus Christus) nicht geliebt und angenommen haben, wird Gott auch ihnen einen „Lügengeist“ senden und sie werden der Lüge glauben!

[...] dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit. (2.Thess 2,10-12)

Die falschen Propheten waren über diese schonungslose Aufdeckung Michas empört, allen voran Zedekia, der Micha sogar schlug. Müssen wir nicht staunen, dass Micha angesichts der 400 falschen Propheten und der gottlosen Haltung Ahabs den Mut aufbrachte, der versammelten Mannschaft die Wahrheit zu sagen – wohl wissend, dass er dadurch nur Nachteile zu erwarten hatte? Er ließ sich nicht einschüchtern. Er war stark im HERRN (vgl. Eph 6,10)!

Der König ließ sich durch diese Enthüllung auch nicht mehr umstimmen. Er wollte in den Kampf ziehen – allerdings verkleidet. Joschafat, der König Judas, sollte alleine als König erkennbar sein und damit zur Zielscheibe werden, um Ahab zu schonen. Und Joschafat war durch seine Gemeinschaft mit Ahab bereits so tief gefallen, dass er alles mit sich machen lässt, ohne zu protestieren. Fast hätte ihm das das Leben gekostet! Doch in seiner Not schrie er zum HERRN – und der rettete ihn durch ein Wunder. Das Gebet hat große Macht. Nutzen wir es?


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