2.Chronik 20,1-19

Okt 21

Heutige Bibellese:

2.Chronik 19,1-20,37 / Hebräer 2,1-18 / Psalm 92,1-16 / Sprüche 25,28


Das „danach“ (V.1) weist auf den Zusammenhang mit den vorigen Ereignissen hin. Der Angriff der Moabiter, Ammoniter und Mëuniter (das scheint der Name der Bewohner des Gebirges Seïr in Edom gewesen zu sein, vgl. V.10.22; 1.Mo 32,4) war die Strafe Gottes für seinen Bund mit Ahab (19,2). In dieser ernsten Situation tat Joschafat das einzig richtige: Er suchte den HERRN und rief für sein ganzes Land ein Fasten aus! Nun zeigten seine vorherigen Bemühungen, das Volk zum HERRN zurückzuführen (19,4), Frucht: Das ganze Volk unterstützte seinen Kurs. Sie fasteten nicht nur, sondern kamen sogar aus allen Städten Judas nach Jerusalem, um den HERRN zu suchen!

Joschafat stellte sich im Haus des HERRN, dem Tempel, vor die Versammlung Judas und Jerusalems und betete ein wunderschönes Gebet. Zuerst pries er die Größe Gottes, dann erinnerte er an das, was er für das Volk getan hatte (die Bewohner des Landes vor ihnen zu vertreiben) und was das Volk ihm getan hatte (den Tempel zu bauen). Und er erinnerte auch an das, worum Salomo bei der Einweihung gebeten hatte: dass der HERR dann, wenn das Volk in Notsituationen vor sein Haus treten und um Hilfe schreien würde, er hören und retten solle. Er hat nicht vergessen, was Gott in der Vergangenheit getan hat (wie wir es so oft tun). Dann erst nennt er die eigentliche Not – die feindliche Bedrohung – und das eigentliche Problem: die Feinde wollten sie aus dem Besitz des HERRN vertreiben. Es ging nicht um IHR Land, sondern um SEINES, das er ihnen zum Besitz gegeben hatte. Haben wir es gelernt, unsere Probleme aus dem Blickwinkel Gottes zu betrachten? Dann würden wir merken, dass manche Probleme gar keine sind, während hinter anderen viel mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint! Insbesondere Dinge, die den Dienst für Gott betreffen, sind nicht unser, sondern sein Problem. Deshalb wird ER sich auch um die Beseitigung der Schwierigkeiten kümmern!

Besonders schön ist das Eingeständnis von V.12: In uns ist keine Kraft! Wenn doch auch wir uns dies immer wieder bewusst machen würden. Und dann:

[...] Wir erkennen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen gerichtet. (2.Chr 20,12)

Wenn doch auch wir unseren Blick mehr auf den HERRN richten würden um abzuwarten und zu sehen, wie er hilft!

Ein so ehrliches, demütiges und erwartungsvolles Gebet lässt Gott nicht unbeantwortet. Jahasiel, einem Leviten von den Söhnen Asafs, wird durch den Geist die Antwort gegeben. Der Kampf ist Gottes Sache (V.15). Juda sollte nur hinzutreten, um anzuschauen, wie der HERR ihnen Rettung verschaffen würde (V.17). Was für eine wunderbare Verheißung – auch für alle, die ihre eigene Schwäche erkannt haben und die Geduld haben, auf das Eingreifen des HERRN zu warten!

Sofort antwortete das Volk, angeführt vom König (was wieder zeigt, wie wichtig das Vorbild der geistlichen Leiter ist), mit Anbetung und Lobpreis (V.18-19) – noch bevor der Sieg zu sehen war. Der Glaubende kann vertrauen ohne zu sehen (Joh 20,29)!


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