Hosea 2,16-22

Juli 23

Heutige Bibellese:

Hosea 1,1-3,5 / 1.Korinther 5,1-13 / Psalm 18,33-51 / Sprüche 19,24-25


Trotz allen Versagens lässt der HERR sein Volk nicht los. Immer wieder geht er auch uns nach, wenn wir auf Abwege geraten, um unser Herz zu erreichen und uns zurückzuholen. Manchmal ist dazu eine Wüste nötig, wie dies auch bei Israel sein wird (V.16). Wenn aller Halt weggebrochen ist, wenn nichts mehr da ist, woran man sich klammern kann oder was einen ablenkt, dann wird das Herz wieder offen, um auf Gott zu hören. Bei Israel wird das in der Bedrängnis der großen Trübsalszeit sein. „Achor“ (V.17) bedeutet „Trübsal“. Das Tal Achor war das Tal, in dem Achan gesteinigt und verbrannt worden war, weil er sich nach der Eroberung Jerichos an dem für Gott Gebannten vergriffen hatte und dadurch ganz Israel unter den Bann Gottes gebracht hatte (Jos 7,24-26). Nachdem das Gericht an Achan vollzogen war, wurde der Bann über Israel aufgehoben und das Volk wieder in seine Segensstellung eingesetzt. Ähnliches wird mit Israel in der Zukunft geschehen. Durch ihre Untreue dem HERRN gegenüber liegt der Bann Gottes auf ihnen. Doch wenn Israel sich in der großen Trübsal befindet, dann wird das Tal der Trübsal zum Tor der Hoffnung. Der Überrest wird den Herrn Jesus als Messias erkennen und annehmen, der Herr wird ihre Sünden vergeben, sie erlösen und wieder in die Segensstellung einsetzen. Der erlöste Überrest wird dem Herrn willig dienen wie in der Anfangszeit nach dem Auszug aus Ägypten (V.17). Die Götzen werden vergessen sein und der Herr wird wieder Mittelpunkt ihres Denkens und Lebens sein. Sie werden nicht nur selbst gesegnet sein, sondern auch ein Segen für andere werden (vgl. Röm 11,15). Kriege hören auf, und auch die Schöpfung wird von den Folgen des Sündenfalls befreit werden (V.20; Jes 11,6-7; Röm 8,21). Der Höhepunkt der Zukunft Israels ist in V.21-22 zusammengefasst: der HERR wird sich mit dem Überrest Israels in Ewigkeit verloben, in Gerechtigkeit und Recht, Gnade, Erbarmen und Treue. Dieser Bund wird nie mehr aufgelöst werden; und Israel wird den HERRN (endlich) erkennen.

Die Stellung Israels darf nicht mit der Stellung der Gemeinde verwechselt werden, insbesondere da sie mit ähnlichen Bildern beschrieben werden. Auch die Gemeinde ist mit dem Herrn Jesus verlobt (2.Kor 11,2), aber als eine keusche Jungfrau. Israel dagegen ist eine ehebrecherische Frau. Es ist die Frau des HERRN, die wiedereingesetzt wird und der Vergebung zuteil wird. Die Gemeinde ist die jungfräuliche Braut des Lammes (Joh 3,29; Off 19,6-8). Israel wird die irdische Frau des HERRN sein, die Gemeinde wird die himmlische Braut des Lammes sein (Off 19,7).

Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen. (2.Kor 11,2)

Möge der Herr uns täglich helfen, uns jungfräulich und rein zu erhalten. Mögen wir stets in der Nähe unseres Herrn und Bräutigams bleiben, damit wir uns nicht mit dem Schmutz der Welt besudeln!


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