Apostelgeschichte 28

Okt 02

Heutige Bibellese:

1.Chronik 5,11-6,66 / Apostelgeschichte 28,1-31 / Psalm 76,1-13 / Sprüche 24,21-22


Die Schiffbrüchigen wurden auf eine Insel namens Melite gerettet. Die Römer nannten die Einwohner „Barbaren“; den Schiffbrüchigen gegenüber erwiesen sie sich allerdings als sehr freundlich. Hier zeigt sich erneut, dass die Kraft Gottes mit Paulus war: er heilte viele Kranke. Das führte dazu, dass man ihm noch mehr Ehrerbietung zuteil werden ließ. Nach der anstrengenden Schiffsfahrt (insbesondere der 14-tägigen Seenot) erlebte die Schiffsgesellschaft hier drei Monate der Ruhe und des Überflusses (V.10). Solche Wechsel von (menschlich gesprochen) „guten“ und „schlechten“ Zeiten waren besonders für das Leben des Apostels Paulus charakteristisch:

Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluss zu haben, weiß ich [...] sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. (Phil 4,12)

Der Abschluss der Reise verlief ebenfalls problemlos. Als Paulus nach Puteoli kam, fand er dort Brüder. Er wurde gebeten, sieben Tage zu bleiben und der Hauptmann scheint ihm dies gewährt zu haben.

Auf der Weiterreise nach Rom wurde Paulus sehr ermutigt, als ihm Brüder aus Rom auf dem Weg entgegenkamen, und dankte Gott dafür. Trotz des intensiven Umgangs mit Gott und seiner Abhängigkeit von ihm fühlte er sich durch die Gemeinschaft mit den Geschwistern (die sicher nicht das gleiche „geistliche Format“ wie der Apostel Paulus hatten) sehr ermutigt (V.15; vgl. Röm 1,12). Praktizierte Liebe und Gemeinschaft sind ein sehr kostbares Gut. Wenn selbst der glaubensstarke Apostel Paulus diesen Trost nötig hatte, sollten nicht auch wir mehr nach Gelegenheiten suchen, verachtete und leidende Geschwister zu ermutigen (vgl. Röm 1,12) – selbst wenn unser Glaube vielleicht nur klein und unsere Liebe nur schwach ist?


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