Apostelgeschichte 27,1-20

Sept 30

Heutige Bibellese:

1.Chronik 1,1-2,55 / Apostelgeschichte 27,1-20 / Psalm 74,1-23 / Sprüche 24,17-18


Nachdem König Agrippa Paulus gehört hatte, kam auch er zu dem Schluss, dass dieser nichts getan hatte, das des Todes oder der Fesseln wert wäre. Aber weil Paulus sich auf den Kaiser berufen hatte, musste er dorthin gebracht werden (26,31-32) und so wurde beschlossen, dass er nach Rom reisen sollte (27,1). Das war der Wille Gottes (23,11) und auch Paulus wünschte dies (auch wenn er sich die Umstände anders vorgestellt hatte; 19,21; Röm 15,22.32).

Die Reise nach Italien war von Anfang an von Schwierigkeiten begleitet: die Winde waren widrig (V.4). Widrige Umstände sind also nicht unbedingt ein Hinweis darauf, dass der Weg nicht mit dem Willen Gottes in Übereinstimmung steht, genauso wenig wie günstige Verhältnisse bedeuten, dass man sich auf dem richtigen, mit Gottes Willen übereinstimmenden Weg befindet.

Nach langer Fahrt erreichte man einen Hafen, der allerdings zum Überwintern ungünstig war (V.7.12). Paulus, der ja eigentlich nur ein Gefangener war, nahm dort die Stellung des Steuermanns ein und riet, nicht abzufahren – und wenn man auf ihn gehört hätte, wären sie sicher gewesen. Doch man hörte nicht auf ihn; sobald ein sanfter Südwind wehte, schienen die Umstände günstig und man fuhr los (V.13). Jedoch traf schon bald ein, was Paulus vorhergesagt hatte. Ein Sturmwind erhob sich und man geriet in Seenot. Wieder zeigt sich, dass äußere Umstände kein geeigneter Indikator sind, um den Willen Gottes zu erkennen. Der sanfte Südwind war kein „Zeichen Gottes“. Wenn man nach dem Sehen lebt und nicht nach dem Glauben, endet man schnell im Unheil.

[...] denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen [...] (2.Kor 5,7)


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