Apostelgeschichte 24

Sept 27

Heutige Bibellese:

Klagelieder 1,1-2,22 / Apostelgeschichte 24,1-27 / Psalm 71,1-24 / Sprüche 24,11-12


Als der Hohepriester mit einigen Ältesten nach Cäsarea kam, erhielt Paulus die erste Gelegenheit, seinen Glauben vor einem Statthalter zu bezeugen bzw. zu verteidigen. Dass der Hohepriester mitgekommen war, zeigt, welche Bedeutung man dem Fall beimaß.

Paulus stellte zunächst richtig, dass die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen nicht zutreffend waren. Er bekannte allerdings, dass er an die Auferstehung der Gerechten und der Ungerechten glaubte, von der im AT berichtet wurde (V.14-15). Mit der Erwähnung der Ungerechten sollte sicher das Gewissen des Felix (sowie der anderen Anwesenden) getroffen werden.

Der Tumult im Tempel war durch Juden aus Asien hervorgerufen worden, nicht durch Paulus (V.19; 21,27). Jetzt, wo sie ihre Anklage hätten vorbringen können, waren sie nicht da. Anwesend waren aber wohl einige Juden, die seine Verteidigung vor dem Hohen Rat gehört hatten und wussten, dass ihm kein Vergehen zugeschrieben werden konnte – außer seinem Glauben an die Auferstehung (23,8). Damit machte er auch für Felix nochmals deutlich, dass die Auferstehung der Kernpunkt der Auseinandersetzung war.

Felix vertagte die Angelegenheit bis zum Kommen des Lysias (V.22). Wir wissen nicht, ob dieser jemals kam. Aber Felix ließ Paulus nochmals holen, als auch seine Frau, eine Jüdin, dabei war (V.24). Diesmal sprach er allerdings nicht über die Auferstehung, sondern über Gerechtigkeit (mit diesem Stichwort lässt sich das Evangelium zusammenfassen; vgl. Röm 1,16-17), Selbstbeherrschung (eine Frucht im Leben dessen, der das Evangelium angenommen hat) und das kommende Gericht (was diejenigen zu erwarten haben, die das Evangelium ablehnen).

Wie passend die Predigt über Gerechtigkeit war, zeigt auch V.26. Er ließ Paulus öfter holen, in der Hoffnung, Geld von ihm zu bekommen! Bestechung statt Gerechtigkeit. Die Geldgier ließ ihn zuschanden werden (vgl. 1.Tim 6,10). Am Ende seiner Amtszeit kam noch hinzu, dass er den Juden einen Gefallen tun wollte, um sich deren Gunst zu sichern. Das konnte er tun, ohne dass ihn dies etwas kostete: indem er Paulus gefangen behielt (V.27).


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