Apostelgeschichte 22,17-30

Sept 25

Heutige Bibellese:

Jeremia 51,1-53 / Apostelgeschichte 22,17-23,11 / Psalm 69,17-37 / Sprüche 24,8-9


Als Paulus drei Jahre nach seiner Bekehrung nach Jerusalem kam, geriet er im Tempel „in Verzückung“ (V.17). Obwohl der Besuch in Jerusalem auch in 9,26 sowie Gal 1,18 berichtet wird, wird nur hier erwähnt, dass Paulus ein Gesicht hatte, das ihn auf seinen weiteren Dienst, das Evangelium zu den Nationen zu bringen (weil die Juden sein Zeugnis nicht annehmen würden), vorbereitete (V.18.21). Sowohl der Apostel Petrus (vgl. 10,10ff) als auch Paulus mussten in Verzückung geraten und ein Gesicht sehen, das ihren Dienst an den Nationen betraf: Petrus, damit er bereit würde, die jüdischen Gebräuche aufzugeben und den Nationen das Reich Gottes aufzuschließen; Paulus, damit er sich von seinem eigenen Volk lösen und die Evangelisation der Nationen als Lebensaufgabe annehmen würde. Auf diese Weise wurde der Wille und Vorsatz Gottes, auch den Heiden das Evangelium zu bringen und sie genauso aufzunehmen wie die Juden, doppelt bekräftigt.

Nachdem Paulus die Nationen erwähnt hatte (V.22), bestätigte sich erneut, was Gott ihm einst in Jerusalem offenbart hatte: die Juden nahmen sein Zeugnis nicht an (V.18); stattdessen wünschten sie seinen Tod (V.22).

Daraufhin wurde Paulus von den Römern in „Sicherheitsgewahrsam“ genommen. Eine Vernehmung mit Auspeitschen, um eine Zeugenaussage zu erzwingen, war damals durchaus üblich. Paulus konnte dem allerdings entgehen, indem er auf sein römisches Bürgerrecht hinwies. Fälschlich zu behaupten, ein Römer zu sein, wurde aufs Schwerste bestraft, so dass solches nicht oft versucht wurde.


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