2.Chronik 11,1-17

Okt 18

Heutige Bibellese:

2.Chronik 11,1-13,23 / Kolosser 3,1-17 / Psalm 89,20-53 / Sprüche 25,21-22


Die harte und unnachgiebige Antwort Rehabeams hatte zur Teilung des Königreiches Israel geführt. Er hatte nichts von der Weisheit seines Vaters geerbt, der in den Sprüchen sagte: „Eine sanfte Antwort wendet Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn“ (Spr 15,1). Zunächst versuchte er, das Volk durch Hadoram, den Aufseher über die Zwangsarbeiter, zurückzugewinnen. Doch der wurde gesteinigt (10,18).

Darauf versuchte Rehabeam, seinen Fehler durch Gewalt rückgängig zu machen. Doch der HERR schickte ihm Schemaja, der ihm sagte, dass er dies nicht tun solle, weil die Sache von IHM (dem HERRN) ausgegangen sei (V.4)! Hier stehen wir wieder vor dem unauflöslichen Rätsel des Handelns Gottes. Die Teilung des Reiches war vom HERRN beschlossen worden, weil Salomo Götzendienst betrieben hatte (1.Kön 11,4-5.31-32). Dennoch konnte Rehabeam nicht seinem Vater oder gar Gott die Schuld für die Misere zuschreiben, denn sein eigenes Fehlverhalten hatte die Teilung des Reiches ausgelöst. Und deshalb sollte er auch die Folgen seines Fehlers tragen und nicht mit Gewalt rückgängig zu machen suchen. (Auch wir müssen oft die Folgen unserer Sünden tragen, selbst wenn wir Buße getan haben – was Rehabeam nicht tat – und Vergebung empfangen haben.) Der HERR will keinen Bruderkrieg. Rehabeam gehorchte und so konnte er hier verhindert werden, aber in der späteren Geschichte Israels kam es noch öfter dazu. Auch wir sollen unsere Brüder, unsere Geschwister im Herrn, nicht bekämpfen!

Rehabeam blieben also nur die zwei Stämme Juda und Benjamin (V.12), aber er bekam weiteren Zulauf und Unterstützung aus dem Nordreich (V.13.17). Jerobeam hatte mit seinen beiden goldenen Kälbern in Bethel und Dan den Götzendienst in Israel eingeführt, so wie auch durch die Christianisierung des Römischen Reiches viele heidnische (götzendienerische) Einflüsse in die Kirche gekommen sind und durch Anpassungen an den Zeitgeist bis heute hineinkommen. Doch alle diejenigen, die dem HERRN treu blieben und keine Vermischung mit dem Götzendienst wollten, kehrten Israel den Rücken und gingen in das Südreich. Denn dort war in Jerusalem der Tempel, wo der Name des HERRN wohnte und gemäß den Anordnungen des HERRN Gottesdienst hielt. Allen voran kehrten die Priester und Leviten zurück, weil Jerobeam sie aus dem Priesterdienst verstieß und sich aus dem übrigen Volk Leute zu (Götzen-)Priestern für die Höhen und Kälber machte. Mit ihnen kamen auch andere aus Israel in das Südreich, die den Gott Israels suchten und ihm in Jerusalem opfern wollten.

Auch in unserer Zeit gibt es viele Kirchen, in denen man nicht nach dem Willen Gottes fragt und sich nicht „in seinem Namen“ (Mt 18,20) versammelt, wo einem der ganze Wille Gottes zu mühsam und „zu viel“ ist (vgl. 1.Kön 11,28) und man lieber eigene, bequemere Wege geht und dem Herrn nur halbherzig nachfolgt. Doch niemand ist gezwungen, in solchen kirchlichen Systemen zu bleiben. Jedem steht der Weg offen, dorthin zurückzukehren, wo man sich auf biblischer Grundlage zum Herrn hin versammelt – und dadurch den „Überrest“ zu unterstützen (V.17)!


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