2.Chronik 1,1-13

Okt 14

Heutige Bibellese:

2.Chronik 1,1-3,17 / Philipper 4,1-23 / Psalm 86,1-17 / Sprüche 25,14


Gleich der erste Vers von 2.Chr unterstreicht wieder, dass die Chronikbücher aus der Sicht Gottes berichten. Dass Salomo erstarkte und überaus groß wurde, war dem gnädigen Handeln Gottes mit dem Hause Davids zuzuschreiben. Die Bücher der Könige betonen dagegen immer mehr die menschliche Seite und die menschliche Verantwortung des Geschehens. In 1.Kön 3,3 wird berichtet, dass Salomo den HERRN liebte.

Hier wird mehr von Gibeon berichtet. Gibeon war „eine große Stadt, wie eine der Königsstädte“ (Jos 10,2). Dorthin gelangte die Stiftshütte vermutlich nach der Zerstörung der Priesterstadt Nob durch Saul (V.3; 1.Chr 16,39; 21,29). Die Bundeslade war nach ihrer Erbeutung durch die Philister nie wieder in die Stiftshütte gekommen. Als David sie nach Jerusalem holte, errichtete er ein anderes Zelt für sie (1.Chr 16,1). Dennoch sorgte er dafür, dass auch der Dienst am Brandopferaltar und der Stiftshütte nicht vernachlässigt wurde (1.Chr 16,39-42).

Mit der „Höhe Gibeon“ ist die Erhebung gemeint, auf der die Stiftshütte und der Brandopferaltar standen. Ursprünglich hatte dort kanaanitische Götzenanbetung stattgefunden. Solange der Tempel, der von Gott erwählte zentrale Anbetungsort (5.Mo 12,11), noch nicht gebaut war, rechnete der HERR die Gottesverehrung in Gibeon nicht als Sünde – dennoch hätte David so etwas wohl nicht getan, erst recht nicht nach der Errichtung des Altars auf dem späteren Tempelberg (1.Sam 24,25; ob auf anderen Höhen auch der HERR angebetet wurde oder Götzendienst betrieben wurde, lässt sich nicht mehr sagen; 1.Kön 3,2). Nach dem Bau des Tempels wurden viele Höhen zu Zentren des Götzendienstes und damit der Sünde.

Salomo opferte 1000 Brandopfer! Vielleicht geschah dies bereits mit dem Wunsch, dem HERRN, den er liebte, zu begegnen. Und tatsächlich erschien der HERR ihm in der folgenden Nacht. Der Brandopferaltar ist ein Bild der vollkommenen Hingabe und Selbstopferung des Herrn Jesus Christus. Diese allein kann uns Gott nahe bringen!

Es war keine direkte Begegnung, die es manchmal auch gab (wie die Bibel berichtet), sondern nur ein Traum – doch auch das hatte etwas für sich. Im Traum kann man sich nicht verstellen. Dadurch wurde deutlich, dass der schöne Wunsch Salomos, Weisheit und Erkenntnis zu bekommen (V.10), wirklich von Herzen kam. In V.10 „fehlt“ der Zusatz aus 1.Kön 3,9 „zwischen Gut und Böse“ unterscheiden zu können. Die Chronikbücher berichten ja aus Gottes Sicht, und Gott sieht hinter Salomo auch den wahren Friedefürst, den Herrn Jesus. Jesus Christus weiß zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und muss zu Beginn seiner tausendjährigen Herrschaft nicht erst darum bitten.


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