2.Chronik 24,16-26

Okt 23

Heutige Bibellese:

2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5


Joasch scheint leicht beeinflussbar gewesen zu sein. Zu Lebzeiten Jojadas übte dieser einen positiven Einfluss aus, doch nach dessen Tod konnten seine Obersten ihn zum Bösen, zum Götzendienst, verleiten (V.17-18). Und zwar so nachhaltig, dass er auch nicht auf die Propheten hörte, die der HERR sandte (V.19-20). Auch Secharja, der Sohn des Priesters Jojada, ermahnte ihn im Namen des HERRN, doch man machte eine Verschwörung gegen Secharja und der König selbst gab den Befehl, ihn zu töten! Das war sein Dank, den er Jojada für das Gute erwies, das der ihm getan hatte. Vor seinem Tode sprach Secharja einen Fluch über Joasch aus, indem er sagte, dass der HERR das Unrecht sehen und Rechenschaft fordern möge. Das geschah schon bald. Am Ende des Jahres zogen die Aramäer gegen Joasch (V.23). Sie kamen mit einem kleinen Heer, aber der HERR gab das große Heer Israels in ihre Hand, weil sie IHN verlassen hatten (V.24). Alle Obersten wurden getötet (sie waren es gewesen, die Joasch verführt hatten; V.17.23), der König selbst verwundet (V.25). Erst als Joasch die Schätze aus dem Haus des HERRN und des Königshauses an Hasael gesandt hatte, zogen die Aramäer ab (2.Kön 12,19).

Als die Aramäer abgezogen waren, machten seine Knechte eine Verschwörung gegen ihn, weil er den Sohn des Priesters Jojada (der sehr beliebt gewesen war; V.16) ermordet hatte (V.25). Die Namen der Mörder werden auch in 2.Kön 12,22 genannt, aber nur in 2.Chr erfahren wir, dass die Männer keine reinen Juden waren; ihre Mütter kamen aus Ammon bzw. Moab (V.26)! Diese Männer hatten mehr Erkenntnis, dass die Tat des Königs Unrecht war, als dieser selbst, obwohl er als König auch oberster Richter Israels war. Nach seinem Tod wurde Joasch nicht in den Königsgräbern in Jerusalem beigesetzt – im Gegensatz zu dem Priester Jojada (V.16.25).

Der HERR hatte die Aramäer (mehrfach) genutzt, um sein Strafgericht gegen sein Volk und diesmal insbesondere gegen Joasch auszuführen (V.24). In Am 1,3-4 erfahren wir, dass die Aramäer dabei zu hart vorgingen und sich deshalb das Gericht Gottes zuzogen. Gott benutzt häufig andere Menschen oder Völker als Gerichtswerkzeuge – und vielleicht auch uns. Doch wenn wir dabei ungeistlich vorgehen, indem wir härter durchgreifen als vom Herrn gewollt, persönlich Rache nehmen oder vielleicht sogar Spaß daran finden, andere zu richten, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn wir anschließend unter sein Gericht kommen. Der Dienst an anderen Menschen muss ausgeübt werden, aber er bedarf der besonderen Sorgfalt und Vorsicht:

Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht [...] (1.Thess 5,14)

Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst acht, dass nicht auch du versucht wirst! (Gal 6,1)


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