2.Chronik 26

Okt 24

Heutige Bibellese:

2.Chronik 26,1-28,27 / Hebräer 4,14-5,14 / Psalm 95,1-11 / Sprüche 26,6


Usija war erst sechzehn Jahre alt, als man ihn an Stelle seines Vaters Amazja zum König machte (vermutlich bereits zu dessen Lebzeiten, nachdem dieser wegen seines Krieges mit Israel beim Volk in Ungnade gefallen war und man eine Verschwörung gegen ihn gemacht hatte; ermordet wurde Amazja jedoch erst 15 Jahre später; 25,25.27). Im Buch der Könige wird Usija Asarja genannt. Asarja bedeutet „der HERR hilft“. Dieser Name war sehr passend, denn der HERR half ihm wirklich und schenkte Gelingen (wenigstens solange Secharja ihn unterwies und er den HERRN suchte; V.5-8). Er war erfolgreich im Kampf gegen die Philister und Araber und erhielt von den Ammonitern Tribut (V.6-8). Er wurde sehr mächtig und weltberühmt (V.8.15). Er baute Türme in Jerusalem und besserte vermutlich auch die Mauer Jerusalems aus, die Joasch von Israel teilweise zerstört hatte (V.9). Auch in der Wüste baute er Festungen. Außerdem verfolgte er landwirtschaftliche Projekte (V.10).

Möglicherweise erfolgte die Namensänderung von Asarja in Usija („meine Kraft ist der HERR“) nach der Selbstüberhebung Usijas, als er erkennen musste, dass er nicht aus eigener Kraft stark war und das Ausmaß der Hilfe, die der HERR ihm schenkte, von seinem Verhältnis zum HERRN abhing.

Vor dem Verderben kommt Stolz, und Hochmut vor dem Fall. (Spr 16,18)

Nachdem Usija weltberühmt geworden war, stieg ihm der Ruhm zu Kopfe, er wurde hochmütig und fiel in Sünde. Er begnügte sich nicht damit, ein erfolgreicher König zu sein, sondern strebte nach noch mehr. Vielleicht meinte er, dass ihm, dem „alles“ gelang, auch das Recht des Opferns nicht verwehrt sein dürfte. Er strebte nach dem Priestertum, nach einer Stellung, die der HERR ihm nicht zugedacht hatte. Er wollte Priester-König sein – das, was nur dem Herrn Jesus, dem Messias, vorbehalten ist (Sach 6,13)!

Dieses Bestreben war anmaßend und ungeistlich. Und genauso ungeistlich war auch Usijas Reaktion, als die 80 Priester ihn an seinem Vorhaben zu hindern versuchten: er wurde wütend (V.17-19)! Wie reagieren wir auf Kritik? Usija dachte wohl in seinem Hochmut, dass die Priester kein Recht hätten, ihn zurechtzuweisen. Je „erfolgreicher“ ein Diener des Herrn ist, desto größer ist diese Gefahr der Selbstüberhebung, in der man denkt, dass diejenigen, die „niedriger“ sind als man selbst, kein Recht hätten, Kritik zu äußern.

Aufgrund der fleischlichen Reaktion brach Aussatz bei Usija aus. Nachdem der HERR ihn so geschlagen hatte, erkannte auch er, dass er unrecht gehandelt hatte und verließ den Tempel schnell. Aussatz ist ein Bild für die Sünde. Nicht für die sündige Natur, die wir alle noch in uns tragen, sondern für das, was davon nach außen sichtbar wird: die fleischlichen, sündhaften Handlungen. Unsere sündige Natur werden wir nicht los. Aber wir sollen uns darum bemühen, uns der Sünde gegenüber „tot“ zu halten (Röm 6,11), damit die Sünde nicht als Aussatz nach außen sichtbar wird.

Als Aussätziger musste Usija in einem abgesonderten Haus wohnen. Sein Sohn Jotam wurde an seiner Stelle über das Haus des Königs gesetzt und richtete das Volk des Landes.

Abschließend sei noch einmal betont, dass der Hochmut und Fall Usijas erst begann, als er mächtig geworden war (V.16). Einige Menschen können mit Misserfolgen nicht richtig umgehen. Aber mit Erfolg richtig umgehen zu können, ist noch schwieriger!


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