1.Chronik 3
Heutige Bibellese:
1.Chronik 3,1-5,10 / Apostelgeschichte 27,21-44 / Psalm 75,1-11 / Sprüche 24,19-20
Serubbabel (V.19) hat für die spätere Geschichte Israels eine große Bedeutung gehabt. Er führte gemäß dem Erlass des Cyrus (Kores) die erste Gruppe von Rückkehrern 538 v.Chr. aus dem Exil nach Jerusalem zurück. Er wurde Statthalter der Stadt, leitete den Wiederaufbau des Tempels und blieb bis mindestens 515 v.Chr. (Fertigstellung des Tempels) im Amt (Esr 3,2.8; Neh 12,1; Hag 1,1.12.14; 2,2.21). In den Geschlechtsregistern im NT ist Serubbabel der letzte der hier erwähnten alttestamentlichen Namen (Mt 1,13; Lk 3,27).
Allerdings tauchen hier einige Probleme auf. In anderen Stellen wird Serubbabel als Sohn des Schealtiel bezeichnet (z.B. Hag 1,1) und nicht als Sohn Pedajas (V.17-18). Vielleicht starb Schealtiel früh, so dass die dynastische Thronfolge über dessen jüngeren Bruder Pedaja weiterlief. Möglicherweise ist diese „Unstimmigkeit“ sogar das Ergebnis einer Leviratsehe (Schwagerehe). Wenn ein Mann starb, ohne Kinder gezeugt zu haben, dann musste der Schwager dessen Witwe heiraten. Der Erstgeborene sollte dann die Linie des Verstorbenen weiterführen, damit dessen Name nicht aus Israel ausgelöscht würde (5.Mo 25,5-6). Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Matthäus die Abstammung Schealtiels von Davids Sohn Salomo ableitet, während Lukas die Linie über Davids Sohn Nathan angibt. Ein drittes Problem stellt die Tatsache dar, dass Matthäus Abihud, Lukas dagegen Resa als Sohn Serubbabels nennt – zwei Namen, die beide nicht mit den Namen in 1.Chronik übereinstimmen.
Die Geschlechtsregister sind bedeutungsvoll, sonst stünden sie nicht in der Bibel. Aber Streitereien über gewisse Unstimmigkeiten sind wertlos. Die Bibel warnt ausdrücklich davor:
Törichte Streitfragen aber und Geschlechtsregister und Zänkereien und gesetzliche Streitigkeiten vermeide! Denn sie sind unnütz und wertlos. (Tit 3,9)