4.Mose 23-24

März 27

Heutige Bibellese:

4.Mose 22,21-23,30 / Lukas 7,36-8,3 / Psalm 70,1-6 / Sprüche 11,29-31


Bileam sprach vier Weissagungen über Israel aus, von drei verschiedenen Bergeshöhen aus: von der Höhe des Baal (22,41), vom Gipfel des Pisga (23,14) und vom Gipfel des Peor (23,28). Von den ersten beiden Stellen aus war jeweils nur der äußere Teil Israels zu sehen (22,41; 23,13); vermutlich hatte Balak gehofft, dass es Bileam leichter fallen würde, Israel zu verfluchen, wenn er nicht das ganze Volk sähe. Da dieser Plan nicht aufging, führte er ihn schließlich an einen Ort, von dem aus alle zwölf Stämme zu sehen waren (24,2), doch ebenfalls „erfolglos“.

Wie soll ich verfluchen, wen Gott nicht verflucht, und wie verwünschen, wen der HERR nicht verwünscht hat? (4.Mo 23,8)

Schon als die Boten Balaks das erste Mal kamen, hatte Gott Bileam gesagt, dass er Israel nicht verfluchen solle, weil es gesegnet sei. Israel ist ein ungehorsames, gerichtetes und leidendes Volk – und dennoch kann niemand dieses Volk ungestraft verfluchen. Schon Abraham hatte Gott gesagt, dass jeder, der ihn segnen würde, selbst gesegnet sein würde, wer ihm dagegen fluchen würde, verflucht sein würde (1.Mo 12,3). Das hat sich in der Geschichte vielfach bestätigt. Jede Nation, die sich gegen Israel stellte, ging unter. Assyrien und Babylon, die Israel einst besiegten und in die Gefangenschaft führten, sind lange von der Bildfläche verschwunden. In jüngster Geschichte stand Großbritannien lange auf der Seite Israels, doch als sich dies nach dem zweiten Weltkrieg änderte, büßte Großbritannien seine weltweite Macht und Bedeutung ein.

Bileam ordnete eine eindrucksvolle Zeremonie an: das Errichten von sieben Altären, auf denen jeweils ein Stier und ein Widder geopfert werden sollten. Dann ging er auf eine kahle Höhe, in der Erwartung, dem HERRN zu begegnen (23,3.15), der ihm daraufhin ein Wort in den Mund legte. Doch beim dritten Mal war Bileam nicht mehr auf Wahrsagerei aus; er ging nicht mehr fort, um Balak mit seiner geheimnisvollen Kraft zu beeindrucken. Er hatte erkannt, dass es Gott gefiel, sein Volk zu segnen und wollte dies weiterhin tun (24,1). Darauf kam Gottes Geist direkt über ihn. Nach dieser dritten Segnung entbrannte der Zorn Balaks erneut – und Bileam sprach eine letzte Segnung über das Volk Israel aus, die Erhabenste von allen. Danach kehrt Bileam in seine Heimat zurück (24,25), wo er bald die Früchte seiner Unaufrichtigkeit erntet (31,8).


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