Nehemia 10

Dez 28

Heutige Bibellese:

Nehemia 9,32-11,36 / Offenbarung 20,1-15 / Psalm 147,1-20 / Sprüche 30,29-31


Das Bußgebet der Leviten in Kap. 9 mündete in eine feierliche Selbstverpflichtung, in Zukunft nach dem Gesetz Gottes zu leben. Die Vereinbarung wurde schriftlich festgehalten und von den bürgerlichen (Obersten) und religiösen Führern (Priestern, Leviten) besiegelt und unterzeichnet. Nach der talmudischen Tradition begründeten diese Unterzeichner die „Große Synagoge“. Ursprünglich bestand sie aus 120 Mitgliedern, später gehörten aber nur noch siebzig dazu.

Die Liste der Unterzeichner begann mit Nehemia und seinem offiziellen Titel als Statthalter (Tirschata), der auch hier wieder ein Vorbild für das Volk war. Es folgten die Namen der Priester und Leviten. Esra wird nicht extra genannt; er war ein Nachkomme Serajas (V.3; Esr 7,1). Sieben der 17 in V.10-14 genannten Leviten waren auch an der Auslegung des Gesetzes beteiligt gewesen (8,7). Die restlichen 44 Unterzeichner waren Führer des Volkes (V.15-28).

Der Rest des Volkes (einschließlich der weiteren Priester, Leviten, Torhüter, Sänger und Tempeldiener), die sich ebenfalls (mit ihren Frauen und Kindern) von den Völkern abgesondert hatten, unterzeichneten das Schriftstück nicht, sondern traten der Verpflichtung zur Gesetzestreue durch Eid und Schwur bei (V.29-30) und nahmen möglicherweise auch einen Fluch für den Fall der Übertretung auf sich (vgl. den Fluch, den der HERR im Falle des Bundesbruches auf sein Volk legte; 5.Mo 28,15-68).

In der Verpflichtung zur Einhaltung des Gesetzes (V.30) wurden einige Einzelpunkte des Gesetzes besonders erwähnt: 1. keine Heirat mit ausländischen Frauen (V.31), 2. Einhaltung des Sabbats sowie 3. des Sabbatjahres (V.32), 4. Entrichtung einer jährlichen Summe als Tempelabgabe zur Finanzierung der Schaubrote und der verschiedenen Opfer (V.33-34), 5. Bereitstellung von Holz für das Feuer auf dem Altar, das nie verlöschen durfte (V.35), 6. Darbringung der Erstlingsfrüchte und Erstgeborenen (V.36-37), 7. Zahlung der Zehnten (V.38-39). Viele (vielleicht sogar alle) dieser Punkte waren in der Geschichte Israels vernachlässigt worden. Jetzt wollte man das Haus Gottes nicht mehr im Stich lassen (V.40). Leider hielt der in dieser Erklärung bekundete gute Wille nicht lange an: In 13,10-11.15-18 muss Nehemia das Volk bereits wieder tadeln, weil die Anteile für die Leviten nicht gegeben worden waren und der Sabbat nicht gehalten wurde. Auch Mischehen waren geschlossen worden (13,23).

Möge der Herr bewirken, dass bei uns nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen des Guten zu finden ist (vgl. Röm 7,18)!

Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen. (Phil 2,13)

In unserer Gesellschaft werden Ehrlichkeit und Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes oft als Dummheit angesehen, doch Vers 29 zeigt, dass sich gerade solche zum Gesetz Gottes hin „absondern“, die Erkenntnis und Einsicht haben! Haben auch Sie den Wunsch, die Gebote Gottes zu halten? Gehorsam ist der Beweis unserer Liebe zu Jesus Christus!

[Jesus spricht:] Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten [...] (Joh 14,15)

Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm sind. (1.Joh 2,5)


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