2.Könige 3

Juli 10

Heutige Bibellese:

2.Könige 3,1-4,17 / 1.Thessalonicher 1,1-2,8 / Psalm 8,1-10 / Sprüche 18,23-24


Nachdem Moab sich von Israel losgerissen und die Tributzahlungen eingestellt hatte, bat der König Israels König Joschafat von Juda um Hilfe. Er stellte fast die gleiche Frage wie früher Ahab (V.7; 1.Kön 22,4), doch Joschafat hatte seine Lektion noch immer nicht gelernt und war erneut bereit, sich mit einem gottlosen König zu verbünden, obwohl Gott deutlich davor warnt (2.Chr 19,2; vgl. 2.Kor 6,14)! Interessant ist die Erwähnung des Königs von Edom – denn Edom hatte bis zu jener Zeit noch gar keinen König, sondern wurde seit der Zeit Davids von Vögten regiert (2.Sam 8,14). Doch scheinbar hatte der oberste Regent Edoms an Macht gewonnen und regierte bereits wie ein König. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis auch Edom von Israel unabhängig wurde und sich einen König einsetzte (8,20).

Hatte Joschafat bei seiner Verbündung mit Ahab noch vor dem Kampf darum gebeten, den HERRN zu befragen (1.Kön 22,5), so tut er es diesmal erst nach sieben Tagen, als die Not (Wassermangel; Angst vor dem Feind) schon deutlich sichtbar war (V.9-11). Als die drei Könige zu Elisa kamen, antwortete dieser dem König von Israel ähnlich spöttisch bzw. sarkastisch wie zuvor Micha (V.13; 1.Kön 22,15). Doch bevor Elisa den Königen das Wort des HERRN verkündigen kann, benötigt er zunächst einen Saitenspieler, um seinen Geist zu beruhigen. Durch das Erscheinen des Königs von Israel war sein Geist durch „heiligen Zorn“ aufgewühlt worden (vgl. V.13-14), so dass er nicht in der richtigen Verfassung war, das Wort des HERRN zu empfangen und weiterzugeben. Diener Gottes können das Wirken, Handeln oder Reden Gottes nicht erzwingen. Sie sind nur Werkzeuge und müssen sich zudem in der rechten Lage und Verfassung befinden, damit der Herr sie benutzen kann. Geistliche Musik hat immer eine sehr wohltuende Wirkung und kann eine große Hilfe sein, damit die Glaubenden das Wort Gottes empfangen können. Deshalb ist Musik auch bei Gemeindezusammenkünften ein so wichtiges Element. Musik öffnet unsere Herzen für das Reden Gottes und die Texte selbst können schon eine wichtige kurze Belehrung sein (vgl. Eph 5,19; Kol 3,16; Jak 5,13).

Dann teilt Elisa den Königen mit, wie der HERR ihnen helfen würde: sie sollten im Tal lauter Gruben ausheben. Die würde der HERR mit Wasser füllen und Moab in ihre Hand geben. Das Wasser würde gegen beide Probleme helfen: den Wassermangel und den Feind! Für Israel und Juda wurde das Wasser zum Segen, für den Feind dagegen zum Fluch und Verhängnis. Bei Gott liegen Segen und Fluch immer dicht beieinander, insbesondere bei der Verkündigung des Evangeliums. Allen, die die gute Botschaft im Glauben annehmen, wird sie zum Segen, aber für alle anderen (die sich dadurch als Feinde Gottes erweisen) bedeutet sie den Fluch (vgl. 2.Kor 2,15-16). Doch bevor das Wasser kommen konnte, mussten zuerst Erde ausgehoben und Gruben gegraben werden. So ist es auch in unserem Leben. Damit die Ströme des Geistes Gottes durch uns hindurchfließen und anderen zum Segen werden können (Joh 4,14; 7,38-39), müssen wir erst viel „Erde“ aus unserem Leben ausheben. Die „irdischen“ Dinge, die beseitigt werden müssen, sind dabei nicht unbedingt an sich böse und verwerflich. Es handelt sich oft um neutrale Dinge, die nur dadurch störend sind, dass sie uns vom Dienst für den Herrn abhalten. Haben Sie schon mit dem Graben begonnen?


Nächster Tag Vorheriger Tag