1.Korinther 14,1-19

Aug 04

Heutige Bibellese:

Jesaja 15,1-18,7 / 1.Korinther 14,1-19 / Psalm 27,7-14 / Sprüche 20,18-19


Nach dem Einschub über die Liebe knüpft Vers 1 von Kapitel 14 an den letzten Vers von Kapitel 12 an. Vor allem anderen soll nach Liebe gestrebt werden. Wenn Liebe vorhanden ist, kann auch ohne Gefahr nach den geistlichen Gaben geeifert werden (V.1). Die Liebe sucht nicht das Ihre (13,5) und wo Liebe herrscht, werden die geistlichen Gaben zum Nutzen und Segen aller gebraucht und nicht zur persönlichen Darstellung und Hervorhebung. Aus diesem Grund wird auch der Weissagung ein höherer Stellenwert zugeschrieben als dem Sprachenreden (V.1-5): sie dient der Erbauung anderer. Den fleischlich gesinnten Korinthern imponierte dagegen die aufsehenerregende Sprachenrede mehr. Doch weil diese vor allem der Selbsterbauung dient und für andere völlig wertlos ist (wenigstens, wenn kein Ausleger vorhanden ist), ist sie für die Gemeinde von geringerem Wert.

Beim Sprachengebet tritt noch ein anderes Problem auf. Ohne Auslegung wissen die Glaubenden nicht, was gebetet wurde, und können folglich auch kein „Amen“ dazu sprechen (V.16). Das zeigt einen weiteren Missstand auf – allerdings nicht bei den Korinthern, sondern bei uns. Oft denkt man sich bei Gebetsstunden das „Amen“, die Zustimmung zum Gebet eines anderen, anstatt die Anliegen durch ein hörbares „Amen“ zu bestätigen. Aber sollten wir nicht gerade dadurch, dass viele „Amen“ sagen, zum Ausdruck bringen, dass wir gemeinsam hinter den ausgesprochenen Anliegen stehen und sie gemeinsam vor den Thron Gottes bringen? Ist nicht gerade das ein großer Vorteil gegenüber dem persönlichen Gebet?


Nächster Tag Vorheriger Tag