2.Könige 22,1-4.12

Aug 26

Heutige Bibellese:

2.Könige 21,1-22,20 / 2.Korinther 12,1-10 / Psalm 42,1-12 / Sprüche 22,2


Josia tat, was recht war in den Augen des HERRN. Er wich weder zur Rechten noch zur Linken von dem guten Weg seines Vaters David ab (V.2), d.h. er befolgte das Gesetz Gottes, ohne Teile davon wegzulassen (Liberalismus) oder zusätzliche Gesetze aufzustellen (Gesetzlichkeit; auch das ist eine Gefahr!). Auch heute fragen sich manche Menschen, was richtig und was falsch ist. Doch die Antwort auf diese Frage ist gar nicht so schwer: Alles, was Gott gefällt, ist richtig und alles, was ihm nicht gefällt, falsch.

Dass Josia nicht dem schlechten Vorbild seines Vaters Amon folgte, sondern ein gottesfürchtiger Mann wurde, liegt wohl auch an der Erziehung seiner Mutter Jedija und den guten Beratern, die er um sich hatte. Da er erst acht Jahre alt war, als er König wurde, war er auf gute Berater angewiesen! Dazu gehörten u.a. der Hohepriester Hilkija, der Schreiber Schafan und dessen Sohn Ahikam (V.3-4.12). Die Familie des Schafan war sehr fromm. Sein Sohn Ahikam unterstützte den Propheten Jeremia und bewahrte ihn vor dem Tod:

Doch die Hand Ahikams, des Sohnes des Schafan, war mit Jeremia, so dass man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, ihn zu töten. (Jer 26,24)

Ein anderer Sohn Schafans, Elasa, und Gemarja, der Sohn Hilkijas, waren Vertraute des Königs Zedekia. Als Zedekia sie nach Babel sandte, gab Jeremia ihnen einen Brief an die bereits dorthin deportierten Judäer mit (Jer 29,1.3). Nach der Eroberung Jerusalems setzten die Babylonier Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, als Statthalter in Judäa ein (Jes 40,5.7). Auch er war ein frommer Mann und verkündigte die gleichen Worte wie Jeremia (Jer 40,9.11; 27,11; 42,10-16). Allerdings gab es auch in der Familie Schafans eine negative Ausnahme: Sein Sohn Jaasanja war ein Götzendiener (Hes 8,11). Wenn Kinder aus gläubigen Elternhäusern „in die Irre gehen“, heißt das also nicht automatisch, dass die Erziehung falsch war!

Der Bericht in 2.Kön beginnt mit dem 18. Regierungsjahr Josias (V.3). Doch aus 2.Chr 34,3 erfahren wir, dass er als Junge von 16 Jahren anfing, den Gott seines Vaters David zu suchen. Vier Jahre nach seiner Bekehrung, im Alter von 20 Jahren (in seinem 12. Regierungsjahr), begann er sein großes Reformationswerk (23,15-20; 2.Chr 34,3-7). Wo echte Erweckung stattfindet, muss die Sünde weichen; es kommt zur Reformation. Gerade junge Menschen sind für tiefgreifende Reformationen gut geeignet. Sie besitzen noch viel Energie und den nötigen Mut, Dinge zu verändern: das als richtig Erkannte in die Tat umzusetzen und Falsches zu beseitigen. (Natürlich ist diese Feststellung keine Entschuldigung für Untätigkeit oder Lauheit im Alter!)


Nächster Tag Vorheriger Tag